14- bis 25-jährige Fußballer für die Bolzplatz-Liga gesucht
Reinickendorf. Langeweile war gestern – diese Sommerferien werden großartig: Jugendliche aus ganz Berlin, Mädchen und Jungen, sind herzlich eingeladen, auch in diesem Sommer an der Bolzplatzliga teilzunehmen. Für die besten Kicker winkt ein eintägiger Ausflug ins Tropical Islands.
Zum mittlerweile siebten Mal bietet die Freie Demokratische Wohlfahrt (FDW) Nordwest allen Interessierten, die in den Ferien nicht weg fahren werden, eine sportliche Alternative: Die Bolzplatzliga wird auf dem Sportplatz Scharnweberstraße/Uranusweg jeweils freitags von 16 Uhr an ausgerichtet. Der Startschuss fällt am 17. Juli. Jedes Team besteht aus zehn Kickern, fünf Feldspielern, einem Torwart und bis zu vier Ersatzleuten. Gekickt wird in zwei Altersklassen – sowohl die 14- bis 17-Jährigen als auch die 17- bis 25-Jährigen spielen jeweils einen Sieger aus.
In den letzten Jahren waren Teams aus Reinickendorf, Friedrichshain, Kaulsdorf und Spandau dabei. „Es wäre schön, wenn wir mit dieser Idee noch mehr junge Menschen in noch mehr Bezirken erreichen könnten“, hofft Andreas Otto, Vorsitzender des Bezirks- und des Landesverbandes der FDW. Sein Augenmerk hat er dabei besonders auf die Nachbarbezirke Spandau, Pankow und Wedding, aber auch auf alle Sportvereine gerichtet, bei denen die Trainer und Betreuer jetzt schon wissen, dass ein paar ihrer Kicker sechs Woche ohne Fußball nicht oder nur schwer aushalten werden.
Vor mittlerweile sieben Jahren hatte Andreas Otto die Idee zur Bolzplatzliga, nachdem zwei Jugendliche aus Tegel an ihn herangetreten waren und von ihrem Ferienfrust berichtet hatten. In erster Linie war dieses Projekt eine Alternative zur Langeweile in den Ferien. „Man lernt über den Fußball andere junge Menschen aus anderen Kiezen und Bezirken kennen und findet in ihnen vielleicht auch neue Freunde“, erklärt Otto. Die Bolzplatzliga ist aber noch viel mehr, wie ihr Initiator zu berichten weiß: „Viele dieser jungen Menschen sind in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Man redet erst über Fußball und plötzlich über ganz andere Dinge.“ So hat sich Otto im Lauf der Jahre für einige zu einer Vertrauensperson entwickelt und ist ihnen längst ein väterlicher Freund geworden: Er hilft bei den Tücken des Alltags, hört sich Sorgen und Nöte an und unterstützt, falls nötig, bei der Lebensplanung.
In diesem Jahr hofft Otto auch darauf, ein oder sogar mehrere Flüchtlingsteams an den Start zu bringen. Dafür hat er es sich im Zuge seiner Vorbereitungen nicht nehmen lassen, über das Präventionsteam der Polizei auch in den drei Unterkünften in Reinickendorf, im Marie-Schlei-Haus, im Cité Foch und in der ehemaligen Karl-Bonhoeffer Nervenklinik, für seine Idee die Werbetrommel zu rühren. „Die Resonanz vor Ort war sehr positiv, so dass ich hoffe, dass die Bolzplatzliga hier auch integrativ wirken kann.“
Otto würde sich darüber hinaus auch sehr freuen, wenn auch in jugendpolitischen Organisationen Teams gebildet und teilnehmen würden.
Die Regeln der Bolzplatzliga sind eindeutig: Alkohol und Drogen sind weder auf noch außerhalb des Spielfeldes gestattet. Unfaires Spiel, Gewalt und Beschimpfungen führen zum sofortigen Ausschluss.
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Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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