Strandbad Tegel bleibt zu: Senat erteilt keine Ausnahmegenehmigung
Tegel. Das Strandbad Tegel wird in diesem Jahr geschlossen bleiben. Das bestätigte der Sprecher der Berliner Bäder-Betriebe, Matthias Oloew, der Berliner Woche.
Grund für die geschlossenen Tore am Schwarzen Weg ist laut Oloew die fehlende Betriebserlaubnis der Senatsverwaltung für Umwelt. Schon im vergangenen Jahr konnte das Bad über die Sommerferien nur mit einer Ausnahmeerlaubnis betrieben werden. Damals war bereits klar, dass diese nicht wiederholt werden könnte. Damit zeichnete sich auch das mögliche Ende des traditionsreichen Bades ab. Für einen genehmigungsfähigen Betrieb müssten mindestens die Abwasserleitungen saniert werden. Geschätzte Kosten: 900.000 Euro. Darin enthalten wären noch nicht die rund 800.000 Euro, die in die Gebäude gesteckt werden müssten.
Stadtrat erfährt aus der Zeitung, dass Strandbad geschlossen bleibt
Der Bezirk wurde bisher von den Bäderbetrieben offenbar nicht in die Entscheidung eingebunden. Sportstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) musste nach eigenem Bekunden erst nach Zeitungslektüre feststellen, dass das Strandbad Tegel für diese Saison nicht mehr mit Öffnungszeiten für die kommende Saison erwähnt wird. Er hofft jetzt auf eine Aufsichtsratssitzung der Bäderbetriebe Ende Mai.
Dem Aufsichtsrat steht Sportsenator Andreas Geisel (SPD) vor, der sich immerhin zwei Anträgen der CDU im Abgeordnetenhaus vom März 2017 gegenüber sieht. Die Christdemokraten möchten grundsätzlich keine Bäder in Berlin schließen, und sie verlangen ausdrücklich die dauerhafte Sicherung des Strandbades Tegel. Dazu fordern sie ein Zukunftskonzept, das einen möglichen Verkauf oder eine Verpachtung beinhalte. Solange die Abwasserleitungen nicht saniert sind, sollte der Badebetrieb durch temporäre Dusch- und Toilettenanlagen gesichert werden.
Zur Attraktivität des Bades gehört laut CDU auch eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Schon in den vergangenen Jahren gab es keine direkte Busverbindung mehr. Auch die Parkmöglichkeiten in dem Waldgebiet wurden verringert. Schon die kurze Öffnungszeit im vergangenen Jahr nur während der Sommerferien reduzierte die Besucherzahl deutlich. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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