Fachgespräch über einen Neubau bringt kein Ergebnis
Ungewissheit fürs Hertha-Stadion
Die Möglichkeit, dass das vom Fußballverein Hertha BSC gewünschte Stadion nach Tegel kommt, ist eher unwahrscheinlich.
Das ist das Ergebnis eines Fachgesprächs, zu dem der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter am 25. November ins Vereinsheim des Fußballvereins Liberta an den Uranusweg geladen hatte. Mit vielen anderen Teilnehmern war sich der Sozialdemokrat einig: „Hertha braucht ein eigenes Fußballstadion“. In der Bundesliga ist Hertha der einzige Verein, der sich das Stadion mit anderen Sportarten teilt. Hintergrund ist, dass ein reines Fußballstadion mit großer Nähe zum Feld für eine viel bessere Atmosphäre sorgt und wirtschaftlicher zu betreiben ist.
Auch in anderer Hinsicht gab es Einigkeit. Der beste Standort wäre in der Nachbarschaft des Olympiaparks in Charlottenburg, schon allein wegen der Verkehrsanbindung. Doch dafür müsste sich eine Baugenossenschaft von Wohnhäusern trennen. Verhandlungen darüber sind gescheitert, der ideale Standort steht also nicht zur Verfügung.
Stadionbau wegen Umwelt-
und Denkmalschutz nicht möglich
Erwartungen, auf dem nach Ende des Flugbetriebs bereit stehenden Tegel-Gelände einen Platz zu finden, dämpfte Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der mit der Entwicklung des Geländes betreuten Tegel Projekt GmbH. In weiten Teilen stünden dem der Umwelt- und Denkmalschutz entgegen. Klaus Teichert, Geschäftsführer der Hertha BSC Stadion GmbH, amüsierte sich darüber, dass dort, wo Kerosin in den Boden gelangen kann, offenbar die besten Biotope entstehen.
Unter Denkmalschutz steht laut Bouteiller auch der militärische Teil des Flughafens Tegel, den Stroedter ins Gespräch brachte. Dort gebe es eine U-Bahn-Verbindung.
Zentraler Festplatz in Mitte wird geprüft
Auch der Bereich Richtung Bernauer Straße in der Nähe von Spandau sei aus Umweltschutzgründen Tabu, selbst wenn dort mit der Reaktivierung der Siemensbahn eine gute Verkehrsanbindung entstehen wird. Näher geprüft wird jetzt der bisherige Zentrale Festplatz, der zwar schon zum Bezirk Mitte gehört, aber vor allem über Reinickendorf erreichbar ist.
Hier müsste allerdings Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki (SPD) seine Parteifreunde überzeugen, denn diese favorisieren dort langfristig Wohnungsbau. Und bis 2028 ist der Platz an die Schausteller vermietet.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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