Viel zu viel Müll: 20. Reinigungsaktion im und um den Flughafensee

Insgesamt nahmen 20 Taucher an der diesjährigen Reinigungsaktion im Flughafensee teil. | Foto: Michael Nittel
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Bereits zum 20. Mal hat der Sport- und Rettungstauchverein (SRTV) Berlin am 21. April seine jährliche Reinigungsaktion im und um den Flughafensee durchgeführt. Die traurige Ausbeute in diesem Jahr: Die Taucher holten ein Fahrrad, einen Sonnenschirmständer, einen Grill sowie Plastik, Glas und Metall aus dem See – insgesamt rund 3,5 Kubikmeter Müll. Und einen leeren Tresor, den die Polizei zu weiteren Untersuchungen sofort abtransportierte.

„Die meisten Reinigungsaktionen dieser Art sind im September. Das bringt aber nichts, weil dann niemand mehr baden geht und die Leute schon zerschnittene Füße haben“, erläutert der 1. Vorsitzende des SRTV, Joachim Schultze, den bewusst gewählten Zeitpunkt dieser Aktion. „Wir reinigen den See zu Beginn der Badesaison, damit die Menschen hier möglichst unbeschwert Strand und Wasser nutzen können.“

Insgesamt nahmen 20 Taucher sowie weitere rund 70 Helfer an dieser Aktion teil. Unterstützt wurde der Verein auch in diesem Jahr wieder vom Bezirksamt, der Berliner Feuerwehr, der Tauchergruppe der Polizei und der DRK-Wasserwacht Berlin sowie der Bürgerinitiative und dem Sportfischerverein Flughafensee, Anwohnern und anderen Natur verbundenen Menschen. „In diesem Jahr war sogar eine Familie aus Kleinmachnow mit dabei, die von der Aktion gehört und sich sofort bereit erklärt hatte, uns zu helfen“, weiß Schultze zu berichten.

60 Kubikmeter Müll in 21 Jahren gesammelt

Der SRTV hat sich satzungsgemäß dem Umweltschutz verschrieben und es sich seit nun mehr 21 Jahren zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Natur nahestehenden Organisationen, örtlichen Angler- und anderen Tauchvereinen den Flughafensee jährlich von Unrat zu befreien. Insgesamt konnten in all den Jahren somit knapp 60 Kubikmeter Müll geborgen werden – darunter 50 Fahrräder, zehn Motorroller, Autobatterien, Autoreifen, Einkaufswagen, Kinderwagen sowie ein Computer, ein Fernseher und mittlerweile nun schon zwei Tresore. „Das ungewöhnlichste Fundstück war allerdings ein randvoller Müllcontainer, rund eine Tonne schwer“, erinnert sich Schultze. „In einem einzigen Jahr waren es mal vier, natürlich geklaute, Motorroller und heute tatsächlich unser 50. Fahrrad – also ein eher fragwürdiges Jubiläum.“

Stellt sich natürlich die Frage, warum Menschen ihren Müll im Flughafensee entsorgen. „Zum einen ist es die Bequemlichkeit, zum anderen aber auch die Dummheit von Leuten, die hier zum Baden herkommen und keine Lust haben, ihren Müll in einem der zahlreichen hier aufgestellten Müllcontainer zu entsorgen oder einfach wieder mitzunehmen“, weiß Schultze. „Aber schauen Sie sich doch nur die ganzen Parks in Berlin an. Wie sehen die nach jedem Wochenende aus?!“

So werden die Taucher auch im nächsten Jahr wieder anrücken, um den Flughafensee für die Badesaison zu reinigen. Und es steht zu befürchten, dass die Ausbeute auch dann wieder sehr ergiebig sein wird.

Insgesamt nahmen 20 Taucher an der diesjährigen Reinigungsaktion im Flughafensee teil. | Foto: Michael Nittel
Rund 3,5 Kubikmeter Müll – darunter ein Fahrrad, ein Grill, ein Sonnenschirmständer sowie Plastik, Glas und Metall – bargen die Taucher aus dem Flughafensee. | Foto: Michael Nittel
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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