Lebensgefahr wird ignoriert
Bauzaun am Flughafensee beschädigt und Badeverbot missachtet

Warnungen, an die sich nicht alle halten. | Foto:  Thomas Frey
  • Warnungen, an die sich nicht alle halten.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Gegen die Umzäunung am Nordufer des Flughafensees regt sich weiter Widerstand. Es ist indes nicht bei verbalen Unmutsäußerungen geblieben. Der Baustellenzaun sei mutwillig beschädigt und zum Teil demontiert worden, teilte das Bezirksamt mit.

Das Ordnungsamt habe die Schäden am 30. April festgestellt. Auch hätten Menschen im lebensgefährlichen Bereich gebadet und somit die Warnungen vor drohenden Böschungsabbrüchen ignoriert.

Das Ausmaß der Gefahr wird von vielen Nutzern nicht gesehen. Sie werfen stattdessen dem Bezirksamt die mutwillige Zerstörung insbesondere des FKK-Strandes vor, wie auf der Internetplattform change.org und der Petition „Erhalt der Norduferstrände am Flughafensee“ nachzulesen ist. In einer E-Mail an die Berliner Woche beschreibt zum Beispiel ein Badegast das Vorgehen des Bezirksamtes als „Vandalismus und obrigkeitsstaatliche Arroganz“. Seit 1979 gehe er dort ins Wasser und niemals sei die Böschung abgerutscht. Zugleich fügte er wie eine Warnung und Drohung hinzu: „Aber auch 1979 blieb der Zaun nicht lange heil, das Bedürfnis zum Baden war größer …“

Umwelt- und Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) hatte am 10. April in der Bezirksverordnetenversammlung ausführlich erklärt, warum die Umzäunung notwendig sei. An den baulichen Anlagen am FKK-Strand seien erhebliche Mängel entdeckt worden. Zudem sei der gesamte Bereich nicht standfest, weil der Flughafensee als Kiesgrube genutzt wurde und es zu Böschungsabsenkungen gekommen sei. Die jetzt entstandenen Schäden an der Absperrung seien „kein Kavaliersdelikt“. Die Stadträtin erneuerte die Aufforderung, den nördlichen Uferbereich nicht zum Baden zu nutzen. Der Bauzaun werde wieder aufgestellt, die Zaunanlage so schnell wie möglich fertiggestellt und der Bereich durch das Ordnungsamt verstärkt kontrolliert.

Südliche Teile am Flughafensee würden zusätzlich durch Stadtnatur-Rangerinnen überwacht, wo sich das seit 1983 bestehende Vogelschutzgebiet befindet. Das dort geltende Betretungsverbot sei zuletzt mehrfach missachtet worden. Sie könnten als naturschutzrechtliche Ordnungswidrigkeit geahndet werden, hatte das Bezirksamt bereits Ende April erklärt. Ausnahmegenehmigungen vom Betretungsverbot könne es nur für genehmigte Veranstaltungen und naturkundliche Führungen geben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 230× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 196× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 579× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.171× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.