Zeltplatz Saatwinkel in Gefahr
Berliner Forsten möchten "mehr Wald"
Die weitere Nutzung des Zeltplatzes Saatwinkel für Kinder und Jugendliche ist ungewiss.
Mit dieser Mitteilung überraschte Jugendstadtrat Tobias Dollase (parteilos / für CDU) die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die Berliner Frosten haben als Eigentümer Vorstellungen zur künftigen Nutzung des Geländes, die zum Beispiel Übernachtungen ausschließen.
In einem Gespräch mit Verantwortlichen der Berliner Forsten hatten Dollase und Jugendamtsdirektor Thomas Wackermann versucht herauszufinden, was weiterhin auf dem Gelände möglich ist. Ergebnis: nichts von dem, was sich der Bezirk vorstellen kann.
So möchten die Berliner Forsten die Umzäunung des Grundstücks beseitigen. Hintergrund ist, dass der Wald „für alle da sein“ solle. Mit Blick auf den Klimawandel sollten freie Flächen langfristig aufgeforstet werden. Was der Bezirk bisher an Infrastruktur wie feste Holzböden unter den Zelten oder anderen Bauten errichten ließ, soll abgebaut werden. Daran könnten sich die Berliner Forsten beteiligen.
Für den Zeltplatz Saatwinkel am Tegeler See hat das Bezirksamt 1970 einen Nutzungsvertrag mit den Berliner Forsten geschlossen. Seitdem ist das 17 000 Quadratmeter große Gelände umzäunt. In 25 Zelten, die auf den erwähnten Holzböden aufgestellt sind, war bisher Platz für 150 Kinder und Jugendliche. Mit weiteren Zelten standen dann bis zu 200 Plätze zur Verfügung. Der Zeltplatz verfügt zudem über eine Kanustation, mehrere Sport- und Spielplätze sowie eine offene Halle. Gut zugänglich von ihm sind zwei Strände, zwischen denen sich wiederum die Wasserrettungsstation des Arbeiter-Samariter-Bundes befindet. In dem Gebäude untergebracht ist auch die Sanitäranlagen sowie eine Großküche.
Anlass für die neuen Verhandlungen zwischen Berliner Forsten und Bezirksamt waren Differenzen des bisherigen Betreibers mit dem Bezirksamt. Eigentlich sollte das Bezirksamt schon in diesem Jahr einen neuen Träger finden und die Übernachtungsmöglichkeiten sicherstellen. Ein entsprechender SPD-Antrag war im Januar mit großer Mehrheit in der BVV angenommen worden.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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