Bauschutt und Sonderabfälle an Bernauer Straße
Durch illegale Entsorgung im Tegeler Forst entstanden 2020 Kosten in Höhe von rund 17.000 Euro
Mit Müllbergen an Stellen, wo sie nichts zu suchen haben, hat nicht nur das Ordnungsamt zu kämpfen, sondern auch die Berliner Forsten. Zuletzt sind beispielsweise im Trinkwasserschutzgebiet an der Bernauer Straße große Mengen an Bauschutt und Sonderabfällen illegal entsorgt worden.
Entlang der gesamten Strecke durch den Wald von Tegel-Süd bis Spandau würden sich Säcke, Dämmwolle, Dachpappe, Teppichböden sowie Elektrogeräte finden, berichtete der Reinickendorfer CDU-Vorsitzende und I love Tegel-Vorsitzende Felix Schönebeck. Schönenecks Beobachtungen seien auch dem Forstamt Tegel bekannt, teilte der Berliner Wildtierexperte Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf Nachfrage mit.
An der Bernauer Straße, aber nicht nur dort, werde leider immer wieder illegal Müll abgelagert. Sogar Gartenabfälle oder Kompost würden dorthin transportiert. Seit der Pandemie habe sich das noch einmal verstärkt. Und es sei auffällig, dass sich darunter immer mehr Sondermüll befinde, bis hin zu Fässern mit unbekanntem Inhalt.
Alle entdeckten Müllhaufen würden zur Anzeige gebracht, erklärte Derk Ehlert. Entfernt werden sie zeitnah von den Berliner Forsten oder beauftragten Firmen, schon um Nachahmer-Effekte zu vermeiden. Im Revier an der Bernauer Straße würden zwei Mitarbeiter zwei Mal wöchentlich im Wald kleinere Müllmengen einsammeln. Und die Abfallhalden wären "nach unserer Kenntnis" inzwischen weggeräumt, schrieb Ehlert ebenfalls. Felix Schönebeck konnte das, zumindest bis zum 16. September nicht bestätigen. Da habe er noch Unratberge gesehen. Vielleicht wären das auch schon wieder neue gewesen. Oder sie fallen, weil direkt an der Straße gelegen, nicht in die Verantwortung des Forstamtes. Dann wäre das Ordnungsamt zuständig.
Sich um die Entsorgung von Müll zu kümmern gehört nicht zu den eigentlichen Hauptaufgaben der Kollegen im Forstdienst. Die 38 Mitarbeiter im Amt Tegel hätten auch sonst genug zu tun. Sie sind für ein Waldrevier verantwortlich, das von Frohnau bis Gatow reicht. Aber gerade hinsichtlich des Waldschutzes müsste es für dieses Riesenareal weiteres Personal geben, fordert Felix Schönebeck.
Auch finanziell wird die Forstverwaltung zunächst für das Entfernen des Mülls in Verantwortung genommen. Kosten in Höhe von rund 17 000 Euro seien dem Bereich Tegel im Jahr 2020 entstanden, teilte Derk Ehlert mit. In diesem Jahr wären es zwischen Januar und Juli bereits ungefähr 30 000 Euro gewesen. "Die Kosten der Entsorgung übersteigen längst die vorhandenen Ressourcen".
Etwas Entlastung verschafft seit diesem Jahr die BSR. Die Berliner Stadtreinigung ist im Rahmen eines 2018 gestarteten Pilotprojektes seit Januar auch für die Sauberkeit von 18 Erholungsflächen im Bereich der vier Berliner Forstämter zuständig. Das sind im Forstamt Tegel die Badestrände.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.