Studie zum Flughafensee
Massive Probleme an der Uferböschung
Seit 2021 ist an einem Entwicklungskonzept für den Flughafensee gearbeitet worden. Zu dem Verfahren gehörten auch Formate der Bürgerbeteiligung. Jetzt liegt das Ergebnis vor.
Sein Resultat lautet salopp gesagt: Es sind viele Ideen und Vorschläge geleistet worden, aber wie und wann die umgesetzt werden, ist völlig unklar. Grund dafür ist nach Angaben des Bezirksamtes eine „überraschende Erkenntnis“, die die Konzeptarbeit ebenfalls erbracht habe: Sie betrifft große Teile der Uferböschung.
Bezirk hat kein Personal und kein Geld für
die Umsetzung des Entwicklungskonzepts
Konkret wurde festgestellt, dass Bereiche der Uferböschung im Norden und Osten des Flughafensees nach dem Ende des einstigen Kiesabbaus nicht abgeflacht wurden. Die zurückgebliebenen Abbruchkanten wären deshalb nicht standsicher und müssten vor dem Betreten geschützt werden. Entsprechende Maßnahmen würden derzeit vorbereitet. Damit kommt auch die Frage der Verantwortung ins Spiel. Der See gehöre der Bundesrepublik Deutschland, die eine Übernahme durch den Bezirk anstrebe, erklärte die Verwaltung von Reinickendorf. Aus den Untersuchungen habe sich aber ergeben, dass der Bezirk mit seiner vorhandenen Personal- und Finanzausstattung „die vielfältigen Herausforderungen am Flughafensee nicht angemessen bewältigen kann“. Das betreffe neben der Sicherheit der Badestellen auch die Pflege und den Unterhalt. Deshalb werden „grundsätzliche Entscheidungen“ angemahnt, die die beteiligten Stellen im Rahmen des Konzepts nunmehr zu treffen hätten. Zusammengefasst: Der Bezirk sieht sich aufgrund der aktuellen Situation nicht in der Lage, die Verantwortung für den Flughafensee zu übernehmen und das Entwicklungskonzept umzusetzen.
Das 88 Seiten starke Konzept ist inzwischen auf der Website www.nachhaltige-erneuerung.berlin/umfeld-txl/entwicklungskonzept-flughafensee/dokumente der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung veröffentlicht. Die dort aufgelisteten Handlungsempfehlungen betreffen zum Beispiel einen Ausbau der Wegeverbindungen oder eine bessere Beschilderung. Das Problem verschiedener Nutzungsarten und daraus oft resultierender Konflikte soll durch Nutzungsschwerpunkte entschärft werden – etwa durch Badestellen, die für bestimmte Zielgruppen, zum Beispiel Familien oder Jugendliche vorgesehen sind. Picknicktische sollen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen, mittelfristig auch Spiel- und Aktivorte. Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Erhalt des Vogelschutzreservats.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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