Kaum noch Höckerschäne im Tegeler See
Rückgang des Bestands hat laut Naturschutzbund auch positive Ursachen

Höckerschwäne sind nur noch selten im Tegeler See zu sehen. | Foto:  I love Tegel
  • Höckerschwäne sind nur noch selten im Tegeler See zu sehen.
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Vor zehn Jahren gab es am Tegeler See noch Dutzende Höckerschwäne. Inzwischen sind nur wenige Vertreter dieser Tierart dort zu sehen.

Der Rückgang des Schwanenvorkommens sei aber nicht nur Anlass für Besorgnis. Er stehe gleichzeitig für positive Veränderungen am Tegeler See, erklärte Felix Schönebeck, Vorsitzender des Vereins I love Tegel und CDU-Bezirksverordneter. Schönebeck beruft sich dabei auf Gespräche mit dem Naturschutzbund Nabu.

Zum einen habe sich die Wasserqualität des zweitgrößten Berliner Binnensees deutlich verbessert. Dadurch sei die Algenbildung stark zurückgegangen. Algen aber sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Höckerschwäne. Da sie diese nicht mehr vorfinden, sei der Tegeler See für die Tiere ein unattraktiver Aufenthaltsort geworden.

Dass der Tegeler See inzwischen zu den saubersten Gewässern der Region zählt, liege vor allem an seinen sauberen Zuflüssen, wie dem Nordgraben und dem Tegeler Fließ. Sie seien, teilte Schönebeck in seiner Mitteilung weiter mit, seit Jahren sehr erfolgreich durch die Berliner Wasserbetriebe mit Phosphoreliminieranlagen gefiltert und mit Sauerstoff angereichert worden.

Ein weiterer Grund für das Fernbleiben der Schwäne liegt nach Angaben Schönebecks im verantwortungsvolleren Umgang der Bevölkerung mit den Tieren. Diese würde die Tiere „nicht mehr so massiv“ füttern. Auch das sei gut für viele Arten ebenso wie für Natur und Umwelt. Der I-love-Tegel-Vorsitzende verweist dabei auch auf entsprechende Informationstafeln am Ufer, die 2017 auf Initiative des Vereins aufgestellt wurden.

Dass Höckerschwäne nur noch in geringer Zahl am Tegeler See anzutreffen sind, hängt aber auch mit dem Klimawandel zusammen. Durch die Erwärmung in den vergangenen Jahren hätten sich ihre Rastgebiete nach Norden in Richtung Ostsee und nach Osten in Richtung Baltikum verlagert, teilte der Nabu dem CDU-Verordneten weiter mit.

Anlass für die Nachforschungen beim Nabu seien Fragen von Anwohnern und Touristen nach dem Verbleib der Schwäne gewesen, erklärte Schönebeck in seiner Mitteilung. Ganz verschwunden sind die Höckerschwäne allerdings nicht. Laut dem Nabu seien in diesem Jahr mindestens vier Brutpaare am Tegeler See beobachtet worden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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