Kampf um den weißen Wal
Abschied der MS Moby Dick schlägt hohe Wellen
Das Abziehen der Moby Dick vom Tegeler See war das große Thema der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 11. Mai. Von einem erheblichen Verlust sprach Uwe Brockhausen (SPD) und von einem falschen Signal.
Wie berichtet hat die Stern- und Kreisschifffahrt das markante, an einen Wal erinnernde Wasserfahrzeug mit Beginn der diesjährigen Sommersaison von seinem bisherigen Heimathafen an der Greenwichpromenade nach Treptow verlegt. Es soll von dort jetzt auf der Spree in Richtung Köpenick im Einsatz sein.
Der Bezirk und speziell Tegel verlören eine Art Wahrzeichen und das ausgerechnet zur 700 Jahr Feier von Tegel in diesem Jahr. Auf den Verlust der Moby Dick reagierten viele mit Entsetzen und Bestürzung.
Warum der bisherige Standort der Moby Dick nicht mehr attraktiv sei?, wollte die CDU-Bezirksverordnete Claudia Skrobek-Angerer auf der BVV-Sitzung wissen. Sie hatte das Thema mit einer mündlichen Anfrage auf die Tagesordnung gesetzt.
Die bisherigen Erklärungen gingen in die Richtung, dass das Schiff auch an anderen Stellen in der Stadt eingesetzt werden solle. Außerdem sei darauf verwiesen worden, dass mit der MS Havel Queen ja ein anderer Vorzeigeausflugsdampfer im Bezirk verbleibe, erklärte der Bürgermeister. Aussagen, die bisher eher informell übermittelt wurden. Diese Begründungen und Erläuterungen seien für ihn nicht nachvollziehbar, sagte Uwe Brockhausen.
Ob der Verlust der Moby Dick vielleicht durch andere Angebote kompensiert werden könnte?, fragte der CDU-Verordnete Frank Marten. Vielleicht durch einen weiteren Event wie Tegeler See in Flammen?
Das sei nicht das Ziel des Bezirksamtes, erklärte Uwe Brockhausen. Die Stern- und Kreisschifffahrt wäre nach zwei Jahren Pandemie in einer nicht gerade einfachen Situation. Zusätzliche Akivitäten seien deshalb kaum zu erwarten. Außerdem gehe es ja darum, dass die Moby Dick nach Tegel zurück komme. In einem Schreiben an die Stern- und Kreisschifffahrt sowie an ihren Aufsichtsrat habe er um eine Rücknahme der Entscheidung gebeten. An seinem bisherigen Standort sei das Schiff ein Anziehungspunkt gewesen. "Treptow-Köpenick kann dazu keine Alternative sein". Die Hoffnung schwang hier mit, dass geringere Fahrgastzahlen der Moby Dick beim Einsatz im Süd-Osten Berlins in diesem Sommer für eine Rückkehr sprechen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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