Senat testet autonomes Fahren
Auf früherem Flughafengelände sind Kleinbusse ohne Begleitpersonal unterwegs

Ein Shuttles & Co-Bus unterwegs in Alt-Tegel. Diese Fahrzeuge verkehren zwar ebenfalls weitgehend automatisch, aber es ist immer jemand an Bord, der den Bus auch steuern könnte.  | Foto:  BVG
  • Ein Shuttles & Co-Bus unterwegs in Alt-Tegel. Diese Fahrzeuge verkehren zwar ebenfalls weitgehend automatisch, aber es ist immer jemand an Bord, der den Bus auch steuern könnte.
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Auf dem ehemaligen Flughafen Tegel soll das Gewerbe- und Wissenschaftsquartier „Urban Tech Republic“ entstehen. Bevor es damit richtig los geht, wird auf dem Areal eine weitere Zukunftsinnovation erprobt.

Dabei geht es um selbst fahrende Verkehrsmittel. Laut der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz trägt das Vorhaben den Namen „KIS'M“. Es soll sich in großem Stil mit neuer Mobilität in Verbindung mit künstlicher Intelligenz unter realen Bedingungen beschäftigen und baut auf das Vorgängerprojekt „Shuttles & Co“ auf. Unter diesem Namen sind seit 2020 vorwiegend automatisierte Kleinbusse im Bereich Alt-Tegel unterwegs. Bisher passiert das im Probebetrieb, dessen Erfahrungen gesammelt werden sollen. Die Shuttles fungieren gleichzeitig als Teil der BVG-Flotte.

Bei „KIS'M“ soll wiederum der Einsatz autonomer Fahrzeuge als Zubringer zum öffentlichen Nahverkehr untersucht werden. Das Ziel ist ein sogenannter On-Demand-Service, der digital geordert werden kann und seinen Teil zur Personenbeförderung beitragen soll. In Tegel wird das jetzt praxisnah ausprobiert.

Konkret sollen in einem Testfeld selbst fahrende Shuttles die Beförderung von Fahrgästen übernehmen. Sie sind auf Nachfrage und ohne Begleitpersonal unterwegs und stoppen an virtuellen Haltestellen. Gesteuert werden sie aus einer Leitstelle. Möglich ist das erst seit vergangenem Jahr durch eine Novellierung im Straßenverkehrsgesetz.

Das Projekt wird von weiteren Forschungsvorhaben begleitet. Eines beschäftigt sich zum Beispiel mit verschiedenen Fahrmanövern, etwa ob die Fahrzeuge in der Lage sind, selbstständig eine Rettungsgasse zu bilden oder auf grüne Wellen reagieren. Das Erstellen von notwendigen digitalen Karten und Verkehrsinformationen ist ein weiterer Schwerpunkt. Und nicht zuletzt geht es um das Thema Sicherheit sowie um die Akzeptanz der Automatisierung von Fahrzeugen. Die Ergebnisse sollen Ängste abbauen und das gesamte Thema digitalisierte Verkehrsmittel weiter nach vorne bringen.

Bei KIS'M handelt es sich um ein Kooperationsprojekt unter Federführung der Senatsverwaltung. Mit dabei sind die BVG, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Fraunhofer-Institut, die Berliner Agentur für Elektromobilität, die FU und die TU Berlin. Die Tegel Projekt GmbH stellte das Gelände zur Verfügung. Das Vorhaben wird bis Mitte 2024 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 9,53 Millionen Euro gefördert.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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