Entwurfsplanung war zweimal fehlerhaft
Fußgängerbrücke an der Mühle weiter gesperrt
Erst im Mai hatte Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) der Linken-Verordneten Deniz Seyhun unter Berufung auf die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitgeteilt, dass die Fußgängerbrücke an der Mühle noch in diesem Sommer wieder nutzbar ist. Doch daraus wird wohl nichts.
Die Fußgängerbrücke in Tegel, die das Schloßviertel entlang der Gabrielenstraße und den Park hinter der Humboldt-Bibliothek verbindet, sollte eigentlich ab diesem Sommer wieder für Fußgänger passierbar sein. Bei den Bauarbeiten auf der Humboldt-Insel wurden die Spundwand der Insel und das Widerlager der Brücke derart beschädigt, dass diese für den Fußgängerverkehr gesperrt werden musste. Die zuständige Behörde hatte damals den Investor aufgefordert, eine Instandsetzung vorzunehmen und durch ihn eine Sicherheit hinterlegen lassen. Seitdem ist einiges an Zeit vergangen.
Zweimal keine Genehmigung erhalten
Als sich im Juni noch immer nichts tat, fragte der CDU-Verordnete Felix Schönebeck nach. Seine Gespräche ergaben, dass es in diesem Jahr doch nichts wird. Im November 2018 wurde vom Investor eine erste Entwurfsplanung vorgelegt. Diese war jedoch unzureichend. Im April dieses Jahres gab es eine korrigierte Version, die wiederum nicht genehmigt werden konnte. Im Anschluss daran haben sich Senat, Investor, Planer und ausführende Baufirma darauf verständigt, dass bis Ende August eine erweiterte Entwurfsplanung vorliegen soll.
Diese muss dann erneut geprüft werden. Dafür sind mindestens sechs Wochen angesetzt. Auf Grundlage der erweiterten Entwurfsplanung wird dann eine Ausführungsplanung vorgenommen. Erst dann kann die mehrere Monate dauernde Bauphase gestartet werden.
Anwohner fragen immer wieder nach
Der erneute Verzug sorgt bei Anwohnern und Schönebeck gleichermaßen für Unmut. „Seit Jahren ist die Fußgängerbrücke gesperrt und schon wieder gibt es erhebliche Verzögerungen bei der Instandsetzung. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht von Anwohnern mit diesem Thema konfrontiert werde. Die Brücke ist nicht nur eine kurze Verbindung zwischen Alt-Tegel, dem Schloßviertel und der Malche, sondern auch ein sicherer Schulweg für Kinder“, sagt Schönebeck. Er hat sogar einen bösen Verdacht: „Es drängt sich langsam der Verdacht auf, dass man mit dieser Verzögerungstaktik die Menschen von der Insel fern halten will. Ich bin sehr verärgert darüber und fordere alle Akteure auf, jetzt mal etwas Gas in dieser Sache zu geben“, so Schönebeck.
Selbst wenn von nun an alles optimal verläuft und die geplante Verfahrensweise eingehalten würde, ist eine Nutzung der Fußgängerbrücke frühestens zu Beginn des neuen Jahres wahrscheinlich. Abhängig von der Witterung im Winter erscheint aber auch eine Öffnung erst im Frühjahr 2020 als möglich.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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