Gutachten: Tegel-Weiterbetrieb nur mit Umweltprüfung und Anwohner-Beteiligung
Der vom Berliner Senat bestellte Gutachter zur Zukunft des Flughafens Tegel sieht kaum Chancen, den Volksentscheid zur Offenhaltung Tegels politisch durchzusetzen.
Der ehemalige Vorsitzende Richter am Bundesverwaltungsgericht, Dr. Stefan Paetow, sieht für eine Offenhaltung des Flughafens Tegel kaum Chancen, aber viele Risiken. Der Jurist verweist darauf, dass der von Berlin und Brandenburg 2003/2006 erlassene Landesentwicklungsplan eine Rechtsverordnung ist. Dies entspreche einer Gesetzeslage, die nur im Einvernehmen geändert werden könne – wenn also auch Brandenburg sowie der Bund für eine Offenhaltung Tegels eintreten würden.
Paetow sieht nur eine Möglichkeit, ab sofort den weiteren Betrieb Tegels vorzubereiten. Dazu müsste Berlin einseitig aus der gemeinsamen Landesplanung aussteigen. Diese Kündigung könnte frühestens zum 1. Januar 2022 wirksam werden. Eine eigene neue Landesplanung wäre laut Paetow jedoch „inhaltlich schwierig, zeitlich aufwendig und rechtlich risikoreich“. Wirksam wären neue Regelungen vermutlich erst nach 2025. Bisher geht die Flughafengesellschaft davon aus, den neuen Großflughafen im Oktober 2020 eröffnen zu können. Nach geltender Rechtslage wäre Tegel spätestens ein halbes Jahr danach zu schließen.
Sollte Berlin dennoch zur Offenhaltung Tegels umschwenken, bräuchte es nicht nur „politischen Willen“. Um Tegel dauerhaft in Betrieb zu halten, wäre ein aufwendige „Strategische Umweltprüfung“ unter Beteiligung der Öffentlichkeit und insbesondere der Anhörung der Anwohner erforderlich. Die Aufgabe des Single-Airport-Konzepts wäre dann möglich, wenn anzunehmen sei, dass der neue Großflughafen bereits zur Eröffnung oder kurze Zeit später an Kapazitätsgrenzen stößt. Dies jedoch ist fraglich: Längst plant die Flughafengesellschaft Erweiterungen in erheblichem Umfang nach der Eröffnung.
Der Zusammenschluss von Bürgerinitiativen gegen den Flughafen Tegel „Tegel schließen. Zukunft öffnen“ sieht in dem Gutachten eine „schallende Ohrfeige für alle, die die Bürger bewusst in die Irre geführt und behauptet haben, es sei möglich und ganz einfach, Tegel offen zu halten“.
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.