Lärmzuschläge für Tegel werden 2015 deutlich erhöht
Tegel. Baustadtrat Martin Lambert (CDU) sieht im Entwurf der neuen Entgeltordnung für den Flughafen Tegel ab 2015 die Chance auf eine Lärmentlastung für die Einwohner.
"Die Arbeit der Fluglärmschutzkommission sowie das Engagement des Bezirks Reinickendorf haben sich gelohnt", sagt Lambert. Er erinnert daran, dass die Reduzierung der Landegebühren für Tegel in diesem Jahr zur befürchteten Verschärfung am Flughafen geführt und die Ungleichgewichte zwischen Tegel und Schönefeld weiter verstärkt habe.
Im neuen Entwurf sei nun festgelegt, dass für jeden Start und für jede Landung der Lärmzuschlag inklusive eines auf die Startzeit bezogenen Lärmaufschlags zu entrichten sei. Dies stelle sicher, dass auch Starts in den Tagesrand- und Nachtzeiten mit deutlichen Lärmaufschlägen belastet werden. Bislang bleiben solche Starts ohne Aufschläge, wenn sie vor 22 Uhr am Flughafen landen.
Dazu werden die Lärmzuschläge in allen Lärmklassen deutlich erhöht. Während beispielsweise ein A 318 in diesem Jahr für Start und Landung 92 Euro zahlen musste, werden diese Kosten auf 160 Euro ansteigen (je Start und je Landung sind 80 Euro zu zahlen).
Die Lärmaufschläge ab 22 Uhr werden weiter erhöht. Von 22 bis 22.59 Uhr erfolgt ein Aufschlag von 100 Prozent (bisher 50 Prozent). Von 23 Uhr bis 23.29 Uhr beläuft sich der Aufschlag auf 200 Prozent (bisher 150 Prozent), von 23.30 Uhr bis 23.59 Uhr auf 300 Prozent (bisher 200 Prozent). Und schließlich wird für den Zeitraum von Mitternacht bis 5.59 Uhr ein Aufschlag von 500 Prozent (bisher 400 Prozent) erhoben.
Allerdings sieht Stadtrat Martin Lambert, der gleichzeitig auch stellvertretender Vorsitzender der Fluglärmkommission Tegel ist, noch einen Wermutstropfen in der Entgeltordnung. "Noch immer erhalten Fluggesellschaften eine besondere Förderung, wenn sie neue Verbindungen für den Flughafen Tegel aufbauen", sagt er. Das sei "ein unglaublicher Affront gegenüber den von Lärm bereits über Gebühr geplagten Bürgern".
Christian Schindler / CS
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