Neue Debatte um Flughafen-Zukunft: Bundesverkehrsminister für Offenhaltung
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat über Ostern die Diskussion zur Offenhaltung des Flughafens Tegel weiter befeuert.
In den Zeitungen der Funke Mediengruppe äußerte sich der Minister so, dass er sich Tegel als zweites Standbein des Flugverkehrs neben dem irgendwann geöffneten Großflughafen vorstellen kann. Er begründete dies vor allem mit dem Ansteigen der Fluggastzahlen. Zugleich betonte er, dass er seine persönliche Meinung geäußert habe – nicht die der Bundesregierung.
Offiziell steht der Bund nach wie vor zu dem Konsensbeschluss von 1996, nach dem Tegel spätestens ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Großflughafens schließen muss.
Beifall bekam Schauer vom Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers, der den erfolgreichen Volksentscheid für die Offenhaltung des Flughafens vom vergangenen Jahr auch praktisch umsetzen möchte: „Der Weiterbetrieb von Tegel ist möglich.“
Abgeordnetenhaus entscheidet Ende April
Die rot-rot-grünen Regierungsfraktionen auf Landesebene bleiben jedoch bei ihrer Haltung, dass die Offenhaltung schon aus juristischen Gründen fast unmöglich sei. Die Nachnutzung mit Wohnen, Forschung und Produktion sei dagegen wichtig für die Stadtentwickling. Gegen Ende April wird ein entsprechender Beschluss des Abgeordnetenhauses erwartet.
Unterdessen scheinen sich die Passagierzahlen in Tegel, die vor allem nach dem Ende von Air Berlin eingebrochen waren, zu stabilisieren. Im Februar wurden in Tegel 1.279.122 Fluggäste gezählt, was im Vergleich zum Vorjahrsmonat einen Rückgang von 8,2 Prozent bedeutet. Im Januar hatte dieser Rückgang noch bei 18,3 Prozent gelegen.
Pikant am Rande: In einer Auswertung des Internet-Reiseportals eDreams wurde Tegel als drittschlechtester Flughafen weltweit bewertet, Schönefeld lag nur eine Position dahinter auf Rang vier. Als bester Flughafen wurde Singapur bewertet.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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