Tegel-Gegner bleiben am Ball: Forderung nach Lärmschutz und Prüfung von Klagen
Tegel. Das Bündnis „Tegel schließen – Zukunft öffnen“, in dem sich Befürworter der Schließung des Flughafens Tegel zusammen geschlossen haben, hat in einem offenen Brief an den Senat seine Haltung bekräftigt.
Die Befürworter der Schließung berufen sich nach wie vor auf den Konsensbeschluss von 1996, nach dem spätestens ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Großflughafens in Schönefeld Tegel vom Netz gehen soll. Dazu müsse aber der Großflughafen auch zügig fertiggestellt werden.
Sollte nach dem erfolgreichen Volksentscheid für die Offenhaltung von Tegel dieser auch zu einer Politikänderung führen, kündigen die Beteiligten die Forderung nach Lärmschutzmaßnahmen analog zum Großflughafen sowie Klagewege gegen das Weiterfliegen an. Sonderregelungen bei den Tarifen für neue Fluggesellschaften am Standort Tegel sollten beendet werden. Das Bündnis besteht als bezirklichen Bürgerinitiativen, die aber auch von SPD, Linken, Bündnis 90/Die Grünen sowie Umweltschutzverbänden unterstützt werden.
Für das Bündnis ist der Volksentscheid ohnehin nicht so eindeutig, wie die Stimmzahlen nahelegen. 56,4 Prozent der Wahlberechtigten hatten mit „Ja“ für die Offenhaltung von Tegel votiert. Nach Ansicht des Bündnisses sind vom Tegeler Fluglärm rund 300.000 Menschen betroffen. Davon sind aber weniger als 200.000 wahlberechtigt. Das Bündnis schließt daraus, dass die insgesamt 738.024 Nein-Stimmen der Tegel-Gegner (41,7 Prozent) auch von mehr als 535.000 Menschen stammen, die nicht unmittelbar von Tegel betroffen sind. Also eine große Gruppe von Menschen, deren Wünsche für die Zukunft Berlins nicht unberücksichtigt bleiben sollen. CS
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