Früher nur für Männer zugelassen
Doppeljubiläum in der Skatklause

Felix Schönebeck taucht gerne bei Renate Chicos in die Atmosphäre der 1970er Jahre ein. | Foto: I love Tegel
2Bilder
  • Felix Schönebeck taucht gerne bei Renate Chicos in die Atmosphäre der 1970er Jahre ein.
  • Foto: I love Tegel
  • hochgeladen von Christian Schindler

Renate Chicos konnte am 24. Mai ein doppeltes Jubiläum feiern: Ihre „Skatklause“ an der Schlieperstraße 61 wurde 50 Jahre alt, sie selbst feierte zudem ihren 80. Geburtstag.

In der Schlieperstraße 61 in Tegel befindet sich eine kleine, aber feine Alt-Berliner Kneipe, so wie man sich solche Kneipen eben vorstellt. Die Wirtin Renate Chicos übernahm vor 50 Jahren, am 24. Mai 1969, die „Skatklause“ gemeinsam mit ihrem 1981 verstorbenen Mann. Renate, wie sie die Gäste der Skatklause nennen, war damals 30 Jahre alt.

Die Übernahme der Kneipe erfolgte eher zufällig und auf Wunsch von Renates Mann. Sie war zu dieser Zeit bei Telefunken angestellt, ihr Mann Versicherungsvertreter. Wie es der Zufall so wollte übernahmen beide die Kneipe und sie wurde nach ihren persönlichen Vorstellungen umgestaltet. Seitdem hat sich in den Räumen kaum etwas verändert: Tresen, Kasse, Lampenschirme, Wände, Musik-Box sowie die Wirtin selbst sind seit 50 Jahren gleichgeblieben. „So wollen es die Stammgäste der Skatklause“, sagt Renate Chicos. Es wird getrudelt und Skat gekloppt, dabei ein Bier vom Fass und ein Schnaps getrunken.

In diesem Jahr findet in der Skatklause ein doppeltes Jubiläum statt: Die Kneipe selbst feiert 50-jähriges Bestehen und die Wirtin ihren 80. Geburtstag. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums überbrachte Felix Schönebeck als Vorsitzender des Vereins I love Tegel seine herzlichsten Glückwünsche.

Kiezkneipen sterben aus

„Ich finde es bemerkenswert, dass die Wirtin in diesem hohen Alter noch selbst hinterm Tresen steht. Das ist schon etwas ganz Besonderes. In der Skatklause spürt man die familiäre Atmosphäre und mit dem Übertreten der Türschwelle macht man eine kleine Zeitreise in die 1970er Jahre. In Zeiten, in denen viele Berliner Kiezkneipen dicht machen, freue ich mich über dieses besondere Jubiläum in Tegel. Ich wünsche Renate Chicos und ihrem Lokal für die Zukunft von Herzen alles Gute“, so Schönebeck.

Das Lokal selbst gab es übrigens bei der Übernahme durch die Eheleute Chicos bereits seit vielen Jahren. Früher durfte es ausschließlich von Männern betreten werden. Im hinteren Bereich war ein zweiter Eingang, den die Frauen nutzen mussten, um in die Küche zu gelangen. Damals waren die Toiletten auch noch auf dem Hinterhof, wo seinerzeit Hühner und Enten umherliefen.

Felix Schönebeck taucht gerne bei Renate Chicos in die Atmosphäre der 1970er Jahre ein. | Foto: I love Tegel
Lange vor Renate Chicos Zeit in der Skatklause (hier mit Felix Schönebeck) wurden im Hinterhof der Schlieperstraße 61 sogar Hühner gehalten.  | Foto: I love Tegel
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 381× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 680× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 657× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.065× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.