Was wird aus dem C&A-Gebäude in Alt-Tegel?
Immobilie steht seit Silvester 2024 leer / Lebensmittler zeigt offenbar Interesse an Nachnutzung
2023 gab die Bekleidungskette C&A ihren Standort in Alt-Tegel auf und zog nur knapp 100 Meter in die Fußgängerzone in der Gorkistraße.
Das Gebäude am Eingang der Fußgängerzone in Alt-Tegel wurde danach noch als Outlet weiterbetrieben – allerdings nur bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres. Seither steht das Gebäude leer.
Wie es mit der Immobilie weitergeht, ist unklar. Zumindest scheint es Interesse für zumindest Teilflächen im ehemaligen C&A zu geben. Nach Informationen des CDU-Bezirksverordneten und I love Tegel-Vorsitzenden Felix Schönebeck sei ein in Tegel ansässiger Lebensmitteleinzelhändler „sehr an einer Expansion hin zu diesem Standort interessiert“. Es gebe Gespräche dazu, so Schönebeck in einer Mitteilung weiter, aber noch „keine finale Entscheidung zur Nachnutzung des Gebäudes“.
Bereits in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Dezember hatte Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan (B’90/Grüne) auf eine mündliche Anfrage des FDP-Bezirksverordneten David Jahn erklärt, dass es „vielversprechende Planideen für das Erdgeschoss“ gebe und, „dass es beim Einzelhandel bleibt“. Anders als das Erdgeschoss werden die Obergeschosse mit ihren Worten „weniger intensiv betrachtet“.
Der Bezirk hat aus mehreren Gründen ein Interesse daran, dass in das Haus wieder Leben einzieht. Da ist vor allem die exponierte Lage direkt am, allerdings derzeit und noch eine ganze Weile geschlossenen, U-Bahnhof Alt-Tegel. Sie verleihe dem Gebäude eine „enorme Bedeutung“, stellte Felix Schönebeck fest. Die Gestaltung werde Tegels Stadtbild stark prägen. Deshalb gelte der Einsatz auch einer städtebaulich ansprechenden Nachnutzung. Planungsrechtlich sei der Standort als Kerngebiet ausgewiesen, hieß es bereits im Juli 2023 in einer Vorlage zur Kenntnisnahme des Bezirksamtes. Er sei ein wesentlicher Bestandteil des Hauptzentrums Tegel, deshalb sollten auch künftig Nutzungen etabliert werden, die für diese Bedeutung relevant seien. Neben Einzelhandel wurden in diesem Zusammenhang unter anderem Dienstleistungen, Ärzte, kulturelle Einrichtungen oder Gastronomie genannt. Das gilt auch für den weiteren Bereich Alt-Tegel, dessen Entwicklung in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden soll.
Der städtebaulichen Neu- und Umgestaltung des Gebäudes stehe kein Denkmalschutz im Wege, auch wenn das hin und wieder behauptet werde, erklärte Felix Schönebeck. Ein entsprechender Eintrag beim Landesdenkmalamt liege nicht vor. Wichtig sei, dass es auf keinen Fall einen jahrelangen Leerstand gibt. Dies müsse unbedingt vermieden werden. Dies hatte das Bezirksamt bereits in ähnlicher Form vor 18 Monaten formuliert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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