In den Flughafen muss weiter investiert werden
Der Rekord am Flughafen Tegel ist grundsätzlich ein positives Signal für Berlin, verweist aber zugleich auf ein Problem des Bezirks - dort weiß man immer noch nicht, wann er schließt, wann Flächen frei werden für andere Nutzungen und wann es endlich still wird am Himmel über Reinickendorf. Kaum hatte nämlich die Flughafengesellschaft mit dem neuen Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) ein neues Aufsichtsratsmitglied, erklärte Vorstandschef Hartmut Mehdorn seinen Rückzug zum 30. Juni 2015.
Eigentlich hatte Mehdorn einen Tag nach Müllers Wahl am 11. Dezember einen neuen Termin für die endgültige Inbetriebnahme des neuen Flughafens in Schönefeld nennen wollen, und damit auch einen bindenden Termin für die Schließung Tegels, nämlich spätestens ein halbes Jahr später. Daraus wurde nichts: Aus dem Termin wurde ein Terminband, das jetzt die ersten Flüge am neuen Airport im Laufe des Jahres 2017 vorsieht.
Das bedeutet noch mindestens knappe drei Jahre Flugbetrieb in Tegel, abgesehen davon, dass noch immer Experten auch 2017 als Start für Schönefeld für sehr optimistisch halten. Tegel wird also weiter wachsen. Im September 2014 hatte Tegel erstmals zwei Millionen Passagiere in einem Monat, eine Zahl, die in den Sommermonaten 2015 vermutlich überschritten wird, wenn die grundsätzlich zu begrüßende Entwicklung sich fortsetzt.
So bestätigt die Flughafengesellschaft auch offiziell, dass es erheblichen Investitionsbedarf für Tegel gibt. Allerdings nennt sie noch keine Zahlen. Bei Planern kursieren jedoch Gerüchte, dass Tegel nicht weniger als 20 Millionen Euro brauchen wird, um das weitere Wachstum stemmen zu können.
Was die Nachfolge von Hartmut Mehdorn als Vorstandschef angeht, hat sich Müller am 16. Dezember für eine interne Lösung ausgesprochen. Er setzt darauf, dass eine Person, die mit den Vorgängen rund um den Flughafenbau vertraut ist, damit auch schneller vorankommt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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