Letzte Etappe der Dachsanierung
Arbeiten am Vorfeld des Flughafens sollen noch gut zwei Jahre dauern

Blick auf die Dachkonstruktion. | Foto:  Tempelhof Projekt GmbH/Ali Ghantschi
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  • Blick auf die Dachkonstruktion.
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Vor zwölf Jahren hat die Sanierung des 1,2 Kilometer langen Dachs des Flughafens Tempelhof begonnen. Nun ist der letzte Abschnitt in Angriff genommen worden, die Überdachung des Vorfeldes. Voraussichtlich Ende 2026 sollen die Arbeiten beendet sein.

„Der Flughafen Tempelhof ist Zeitzeuge von 100 Jahren wechselvoller Geschichte. Es ist unsere Verpflichtung, dieses Gebäude zu bewahren und weiter für die Stadtgesellschaft zu öffnen“, sagte Bausenator Christian Gaebler (SPD) bei einem Vor-Ort-Termin am 3. September. Der Geschäftsführer der Tempelhof-Projektgesellschaft, Fabian Schmitz-Grethlein, betonte, die Dachsanierung sei ein maßgeblicher Baustein, um die Tragfähigkeit dauerhaft sicherzustellen. „Nur so können wir die Flächen unterhalb des Daches für eine zukünftige Nutzung bereitstellen, was unser erklärtes Ziel ist.“

Rund 21 400 Quadratmeter misst das Flugsteigdach, das fast 40 Meter in Richtung des ehemaligen Flugfeldes auskragt und ohne Stützen auskommt. Der Dachaufbau wird erneuert, Schadstoffe entsorgt. Der historische Schriftzug „Berlin – Tempelhof“ wird demontiert, restauriert und nach Fertigstellung des Dachs an alter Stelle wieder installiert. Auch an der Unterseite muss die Stahlbetondecke saniert werden. Dazu braucht es im Gebäudeinneren rund 20 Meter hohe Gerüste mit Transportaufzügen. Gut 34 Millionen Euro werden die Arbeiten, inklusive Planung, voraussichtlich kosten.

Erhalten bleiben die historischen Stufen der einst vorgesehenen Besucherterrasse auf dem Dach, das von 1935 bis 1941 gebaut wurde. Konzipiert hatte sie Architekt Ernst Sagebiel für bis zu 80 000 Menschen. Von dort aus sollten sie die Flugschauen der Nationalsozialisten bestaunen. Die 13 Treppentürme des monumentalen Gebäudes sollten die Massen zu den Tribünen leiten. Doch die Terrasse wurde nie fertiggestellt. Die dafür angelegten Stufen existieren jedoch noch, genauso wie alte Treppen- und Leiteraufstiege. Sie werden allesamt erneuert und in den neuen Dachaufbau eingearbeitet. Das gebietet allein die Tatsache, dass der ehemalige Zentralflughafen Tempelhof seit 1995 unter Denkmalschutz steht. Er gilt als Dokument der Luftfahrt, Architektur und Bautechnik des 20. Jahrhunderts und als das größte Baudenkmal Europas.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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