Ideensammlung für Flughafengebäude ausgewertet

Mehr als 600 Ideen gibt es für die Nutzung des Flughafengebäudes. In den kommenden Jahren wird hier viel Geld investiert. | Foto: Philipp Hartmann
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Wie schon länger bekannt, soll das Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof in den kommenden Jahren zu einem lebendigen Kultur- und Freizeitquartier werden. Seit November wurden dafür Bürgerideen gesammelt. Die Ergebnisse wurden am 8. Mai präsentiert.

Mehr als 600 Vorschläge von Menschen aus 35 Ländern kamen in der ersten Phase des öffentlichen Beteiligungsprozesses zusammen. Am Tag der offenen Tür am 18. November sowie bei einer Online-Abstimmung konnte sich jeder beteiligen, der über die Zukunft des Gebäudes mitentscheiden möchte. Das Interesse war und ist groß.

Mit rund 1,3 Kilometern Länge ist der Flughafenbau eines der größten Gebäude Deutschlands und der Welt und bietet daher viel Platz für verschiedenste Nachnutzungen. Aus den Worten von Jutta Heim-Wenzler, Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, lässt sich schließen, dass viele Möglichkeiten denkbar sind. „Der Flughafen Tempelhof steht dafür, Offenheit, Vielfalt und Experimentierfreude Raum zu geben und etwas Einzigartiges für die Stadt zu schaffen“, sagt sie.

Die eingereichten Ideen wurden kategorisiert. Als kurzfristig umsetzbar werden seitens der Tempelhof Projekt GmbH, des Tempelhof-Beirats und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter anderem folgende Vorschläge angesehen: Wiederholung der Tage der offenen Tür mit kostenfreien Führungen, vielfältige künstlerische Interventionen, eine Veranstaltungsreihe zur facettenreichen Geschichte des Flughafens, Gemeinschaftsaktionen zur lebendigen Gestaltung der Innenhöfe, geteilte gemeinsame Arbeitsräume („Co-living und Living Lab“) sowie ein respektvoller Umgang mit der Historie des Gebäudes im Zuge der Sanierung.

In die Kategorie „In Planung“ wurden unter anderem eingeteilt: die Durchlässigkeit vom Platz der Luftbrücke bis zum Tempelhofer Feld, einfache Wege zum und ins Gebäude, Angebote für Jugendliche, Ansiedlung technischer Museen, Regenwassernutzung im Gebäude sowie Photovoltaik- und kleinere Windkraftanlagen auf dem Dach. Dort soll ab 2019 außerdem eine Geschichtsgalerie mit Panoramablick auf das Tempelhofer Feld eingerichtet werden.

Darüber hinaus müssen viele weitere Ideen, so wurde bei der Bürgerveranstaltung in der Zollgarage deutlich, noch geprüft werden. In einem ersten Entwurf waren jedoch bereits Tagungsbereiche, ein Digital- und Innovationszentrum im Bauteil H2 Rund, das Alliiertenmuseum im Hangar 7 sowie ein Marktplatz zwischen den Bauteilen H1 und H2 Rund eingezeichnet. Die Haupthalle soll weiterhin als Zentrum für besondere Veranstaltungen genutzt werden.

„Wir fangen klein an – und bis man etwas sieht, dauert es noch seine Zeit. Hauptsache aber, wir legen jetzt mal los“, versuchte Jutta Heim-Wenzler, Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Die Bürgerbeteiligung soll weiter wichtiger Bestandteil der Planungen sein. Daher werden bis zum 30. Mai Menschen gesucht, die sich in einem neu zu bildenden Arbeitsgremium mit der Zukunft des Flughafengebäudes regelmäßig auseinandersetzen werden. Die konstituierende Sitzung findet am 9. Juni statt. Sämtliche Informationen hierzu inklusive Bewerbungsformular finden Sie unter https://www.thf-berlin.de/beteiligung/mitmachen/. Für Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) ist dies der „Startschuss für den Partizipationsprozess“.

Für die Neuentwicklung des Flughafengebäudes stehen zunächst 131,9 Millionen Euro aus dem SIWANA-Programm zur Verfügung. Angesichts des gewaltigen Instandhaltungsrückstaus, von dem Jutta Heim-Wenzler während ihrer Präsentation sprach, sei dies laut der Senatorin jedoch nicht sonderlich viel. „Es gibt uns aber die Möglichkeit zu starten“, so Lompscher.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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