Platz für fast 4000 Auszubildende
Im Wenckebach-Klinikum soll Berlins Pflegeschule entstehen
Die landeseigenen Krankenhausträger Vivantes und Charité wollen einen gemeinsamen Ausbildungscampus für Pflegeschüler etablieren. Als Standort kommt das fast leergezogene Wenckebach-Klinikum infrage.
Der Aufsichtsrat der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH hat die Idee, auf dem Gelände des Wenckebach den Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe (BBG) zu errichten, begrüßt. Mitte September waren die stationären Fachkliniken und die Rettungsstelle ins benachbarte Auguste-Viktoria-Klinikum umgezogen, damit wurden Flächen von rund 30 000 Quadratmetern frei. Die verbliebenen Abteilungen sollen perspektivisch ebenfalls verlagert werden. Jetzt steht Raum für bis zu 3700 Ausbildungsplätze und ein Wohnheim zur Verfügung.
„Die Geschäftsführung von Vivantes wird nun gemeinsam mit der BBG und dem Bezirk die Planungen konkretisieren, damit möglichst rasch die ersten Schülerinnen und Schüler auf dem Wenckebach-Campus einziehen könne“, erklärt Prof.Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorsitzender des Vivantes-Aufsichtsrats. In erster Linie sei jetzt die Unterstützung des Landes Berlin gefragt, das die nötigen Haushaltsmittel in die Investitionsplanung einstellen müsse.
Auch die Fraktion B‘90/Grüne in der BVV steht der Idee des Pflegecampus auf dem Wenckebach-Gelände positiv gegenüber. „Ein begrüßenswerter Vorstoß, da die Ausbildung von Pflegekräften eine der zentralen Aufgaben für die Sicherstellung einer zukunftsweisende Gesundheitsversorgung ist“, sagt Dr. Katharina Urban, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion. Wesentlich sei jetzt, die bereits teilweise leer stehenden Räume zügig umzuwidmen und zu nutzen. „Allerdings muss klar sein, dass der Standort als Gesundheitsstandort erhalten bleibt und bedarfsgerecht weiterentwickelt wird“, erklärt Urban. Dies sei von Vivantes auch bekräftigt worden.
„Wir begrüßen die Einrichtung einer Schule für Gesundheitsberufe“, sagt Daniel Dittmar, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der BVV. Eine solche Schule sei aber etwas gänzlich anderes als ein medizinischer Klinikstandort, gibt Dittmar zu bedenken. Diese gesundheitliche Versorgung dürfe nicht unter den Tisch fallen. Deshalb fordert die Fraktion, die Planungen in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk voranzutreiben. Hierzu gehöre auch die Frage, was außer Schule noch auf dem Gelände etabliert werden könne, so Dittmar weiter.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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