Viel mehr als eine Mensa
Johanna-Eck-Schule feiert Richtfest für Neubau
Anfang Juni erfolgte der Spatenstich. Gut fünf Monate später steht bereits die Rohfassung. Die Johanna-Eck-Schule in der Ringstraße feierte am 23. November Richtfest für ihren Mensaneubau mit Ganztagsbereich. Das innovative Konzept überzeugt alle Beteiligten.
Das aufgrund seiner futuristischen Form von den Schülern als „gelandetes Raumschiff“ bezeichnete Gebäude soll im Dezember 2019 fertig sein. Beinhalten wird es dann nicht nur die neue Mensa, sondern auch einen Multifunktionsraum, ein Studierzimmer, einen Clubraum und eine Leselounge. Zwei Räume werden mit modernster Technik für Veranstaltungen ausgerüstet. Aus einem einzigen großen Raum können je nach Bedarf über drehbare Türelemente Bereiche abgetrennt werden. Ohne großen Aufwand lassen sich auf diese Weise Rückzugsmöglichkeiten schaffen, in denen die Kinder zum Beispiel in Gruppen Hausaufgaben machen können.
„Das ist megacool“, kann Mengü Özhan-Ehrhardt ihre Begeisterung nicht verbergen. „Die Schüler haben dieses Gebäude maßgeblich mitgeplant und freuen sich alle. Es ist uns wichtig, dass sie mit ihren Bedürfnissen ein Abbild in ihrem Gebäude finden“, sagt die Schulleiterin. „Fantastisch“ lautet das Urteil von Oliver Schworck (SPD). „Es werden sich alle gar nicht mehr in der Schule, sondern nur noch in diesem Bau aufhalten wollen und das Klingeln überhören“, so die Prognose des Schulstadtrats. „Ich bin ganz sicher, dass das hier eine große Aufenthaltsqualität bekommen wird.“ Lob kommt auch von Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne), der beim Rundgang von „Wohlfühlcharakter“ spricht. Die moderne Bauweise, die große Flexibilität und Mehrfachnutzung ermögliche, sei „wirklich hervorragend“. Die Johanna-Eck-Schule, an der 2020 der Startschuss zur Sanierung des Hauptgebäudes fallen wird, bekomme laut Schworck und Oltmann damit ein bislang nirgendwo anders existierendes Gebäude.
Dieses kann durchaus als Vorbild für künftige Projekte dienen. „Es wird darauf ankommen, dass wir ganz individuell gucken, wie die Bedarfe sind und wie viel Platz wir haben“, erklärt Oliver Schworck hinsichtlich möglicher Umsetzungen an anderen Schulen. Einen Bau zu entwickeln, der ganz unterschiedlichen Anforderungen gerecht wird, in dem Schüler essen, spielen, lernen und sich auch ausruhen können, sei eine besondere Herausforderung gewesen. So haben Minka Kersten und Andreas Kopp vom beauftragten Büro „Kersten Kopp Architekten“ unter anderem eine Deckenkonstruktion bauen lassen, die auch für sie selbst neu war. Weil das Gebäude keine Rückseiten habe und sich damit auch zur Straße hin offen gestalte, spricht Kersten zugleich von einem „Mehrgewinn“ für den Kiez.
Die 2,91 Millionen Euro teure und aus dem SIWANA-Programm (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds) des Senats finanzierte Maßnahme soll auch der Nachbarschaft zugutekommen. Schulleiterin Mengü Özhan-Ehrhardt zufolge ist eine öffentliche, von Schülern bewirtschaftete Cafeteria geplant. „Es soll eine Bildungsstätte sein, wo der Kiez korrespondiert mit den Menschen, die an dieser Schule leben, lernen und arbeiten.“ Im kommenden Jahr wird der Rohbau mit einer Metallhaut aus gesandstrahlten Edelstahlpaneelen verkleidet. Im Hinblick auf die vielen begonnenen und in den kommenden Jahren noch bevorstehenden Sanierungs- und Bauvorhaben an Schulen im Bezirk sagt Stadtrat Schworck: „Ich hoffe, dass damit auch sichtbar wird, dass die Schulbauoffensive wirkt, hier Geld in die Hand genommen wird und die Planungen nicht brachliegen, sondern eine ganze Menge unterwegs ist.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.