Korrektur eines Fehlers
Kleingartenanlage Zähringer Korso bleibt von Bebauung verschont
Die Pächter der Kleingartenanlage Zähringer Korso in der Gartenstadt Neu-Tempelhof dürfen aufatmen. Ihre Parzellen werden aus dem Entwurf zum Kleingartenentwicklungsplan (KEP 2030) wieder herausgenommen. Grund ist ein Fehler bei der Kategorisierung des Schutzstatus.
So wurde die Kolonie zunächst in Kategorie 4 („bauliche Entwicklung von Kleingärten“) eingeteilt. Damit werden landeseigene Flächen bezeichnet, die nach Ablauf der Schutzfrist im Jahr 2020 für soziale und verkehrliche Infrastrukturmaßnahmen in Anspruch genommen werden. Der Entwurf zum KEP stützt sich auf die Planungen der Sozialen Infrastruktur-Konzepte (SIKo) der Bezirke. Bei deren Erstellung lag offenbar ein Irrtum vor, denn eigentlich besitzt die Anlage einen dauerhaften Schutzstatus, was im KEP aus dem Jahr 2004 festgehalten wurde.
Wie der zweite Vorsitzende der KGA Zähringer Korso, Ron Weber, im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilt, hätten er und die anderen Pächter das Bezirksamt und die BVV auf den Fehler im SIKo hingewiesen. Weber selbst hatte erst im vergangenen Jahr eine Parzelle übernommen, „mit der Ansage, dass wir dauerhaft gesichert sind“. Anschließend hatte er viel Geld investiert, um den asbestverseuchten Boden entfernen zu lassen. Dies hätte er natürlich nicht unternommen, wenn die Anlage schon da vom Abriss bedroht gewesen wäre.
Zum Glück für die Kleingärtner gab sich der Bezirk einsichtig. „Die Fläche der KGA Zähringer Korso hätte nicht im Sozialen Infrastrukturkonzept aufgeführt werden dürfen. Die Zuordnung in die Entwicklungsstufe 4 im Entwurf des KEP 2030 ist fälschlich erfolgt. Die entsprechenden Flächen sind der Entwicklungskategorie 2 im KEP 2030 zuzuordnen und sind also als dauerhaft zu erhaltende Kleingärten anzusehen“, erklärte Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) in der vergangenen BVV-Sitzung. Der womöglich folgenschwere Fehler werde nun korrigiert. „Der Bezirk wird umgehend eine entsprechende Stellungnahme an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz abgeben“, versicherte Oltmann. Für Ron Weber ist dies eine große Erleichterung. Nach all der Aufregung möchte er sich nun wieder vollständig auf die Gartenarbeit konzentrieren und in den kommenden Wochen viele Pflanzen für Bienen, dazu Gemüse und Kartoffeln anbauen. „Jeder Spatenstich macht wieder Freude“, sagt er.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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