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Neues Besucherzentrum im Flughafen Tempelhof eröffnet am Jahresende
In jedem guten Reiseführer über Berlin taucht der ehemalige Flughafen Tempelhof auf. Kommen Gäste jedoch am Haupteingang an, stehen sie vor verschlossenen Türen. Die Tempelhof Projekt GmbH möchte diesen Zustand so schnell wie möglich ändern. Bis Ende des Jahres soll das Besucherzentrum eröffnen.
Es soll verhindern, dass Touristen planlos umherirren, und sie direkt links vom Haupteingang in Empfang nehmen. Für Jutta Heim-Wenzler ist das ein wichtiger Schritt dahin, dass das denkmalgeschützte Gebäude auch in Zukunft gut besucht wird. Die Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, die für die Entwicklung des Flughafens verantwortlich ist, möchte zugleich den Wunsch der Berliner erfüllen, den Bau endlich auch für sie zu öffnen. „Wir schaffen hier einen leicht zugänglichen Anlaufpunkt und eine Informationsstelle“, sagt sie.
Bis zur Eröffnung bleibt noch viel zu tun, wie der Gang ins Innere offenbart. Dennoch ist bereits zu erahnen, wie es aussehen soll. Das Besucherzentrum wird aus einem großen Raum bestehen, der durch zwei massive Säulenreihen in drei Bereiche gegliedert ist. Der Veranstaltungsbereich soll sich in der Mitte befinden. Eine zentral im hinteren Bereich eingesetzte Wand wird als Projektionsfläche dienen, auf der beispielsweise Informationsfilme gezeigt werden. Der rechte, auf der Sonnenseite liegende Bereich wird für Ausstellungen genutzt. Im auf der sonnenabgewandten Seite gelegenen Bereich wird der Empfangstresen eingebaut. Für ankommende Gäste ist hier eine Aufenthaltsecke geplant. Alle Führungen werden von dort aus starten.
Der Umbau läuft seit September 2018. Vorher befand sich dort seit 1995 das Revuetheater „La vie en rose“, seit 2016 zusätzlich das „Sixx-Paxx-Theater“. Von den Vormietern sind jetzt nur noch die violett gestrichenen Säulen geblieben. Der Theatersaal mitsamt der Bestuhlung, Technikraum, Umkleiden und Bar wurden komplett ausgeräumt. Sogar die Toiletten wurden ab- und die vielen Trennwände eingerissen. „Bis auf das Tragesystem haben wir alles zurückgebaut“, berichtet Jutta Heim-Wenzler. Die Decke wurde mit schallmindernden Holzfaserzementplatten verkleidet, Belüftung und Elektroverteilung inklusive. Gegenüber der Eingangstür werden eine Garderobe und eine Behindertentoilette eingebaut. Außerdem wird in den kommenden Monaten Linoleum verlegt. Geplant ist ein Wanddurchbruch, wodurch das Besucherzentrum mit der Flughafenvorhalle verbunden wird. Ein neues Wegeleitsystem soll gewährleisten, dass die Besucher aus aller Welt die neue Anlaufstelle in Zukunft auch finden. Sinnvoll könnte ein entsprechender Hinweis neben dem Eagle Square am Platz der Luftbrücke sein, weil die Adlerkopfstatue als Fotomotiv und Treffpunkt sehr beliebt ist.
Auch an anderen Stellen gibt es Fortschritte. So wurde das ehemalige Offizierscasino inzwischen saniert und von Schadstoffen befreit. In Zukunft sollen dort Snacks und Café angeboten werden. Voran geht es auch im Tower, der Anfang 2021 eröffnet. Im September und Oktober soll dafür die neue Treppe eingehängt werden. Die kürzlich aufgetauchte Meldung, wonach die schlechte Gebäudesubstanz womöglich einen Umzug des Alliiertenmuseums in den Hangar 7 verhindern könnte, passt da nicht so recht ins Bild. Jutta Heim-Wenzler ist jedoch auch diesbezüglich optimistisch.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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