Rathaus-Fahrstuhl bleibt weiter außer Betrieb

Als Pförtnerin entgeht Ingrid Deutsch kaum etwas. Den fehlenden Fahrstuhl nimmt sie gelassen. | Foto: HDK
4Bilder
  • Als Pförtnerin entgeht Ingrid Deutsch kaum etwas. Den fehlenden Fahrstuhl nimmt sie gelassen.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Seit dem 1. April 2016 ist die Aufzugsanlage im Rathaus am Tempelhofer Damm 165 hinter dicken Holzplatten verschwunden. Besucher, die auf einen Fahrstuhl angewiesen sind, haben schlechte Karten.

Erste Vergleiche mit dem BER-Desaster machen die Runde. Jedenfalls ist die Wiederinbetriebnahme der Aufzugsanlage nun zum wiederholten Mal verschoben worden. Die erste Mitteilung des Bezirksamts im vergangenen Jahr lautete: „Wegen der dringend notwendigen Sanierung der Aufzugsanlage im Rathaus Tempelhof, Tempelhofer Damm 165, steht vom 1. April bis voraussichtlich Ende Oktober kein Aufzug zur Verfügung. Wer auf einen Fahrstuhl angewiesen ist, wird gebeten, seine Amtsgeschäfte nach Möglichkeit postalisch, telefonisch oder per Fax zu erledigen.“

Kurz vor Ablauf der Oktoberfrist wurde dann mitgeteilt, dass sich die Arbeiten aufgrund von „baulichen Besonderheiten“ bis voraussichtlich Januar verzögern würden. Kurz nach Jahresbeginn kam wieder eine gleichlautende Meldung, in der lediglich der Januar nun gegen „voraussichtlich April“ ausgetauscht ist. Der zuständige Stadtrat Jörn Oltmann (Grüne) fügt allerdings noch hinzu: „Durch die Erneuerung der Aufzugsanlage wird ein deutlich höheres Sicherheitsniveau dieser technischen Anlage erreicht und zudem werden die Aufzüge nach der Fertigstellung allen Anforderungen der Barrierefreiheit gerecht werden.“

Ansonsten ist es der alte Text inklusive der „baulichen Besonderheiten“ mit samt dem Hinweis, dass in besonderen Notfällen mit dem jeweiligen Sachbearbeiter eine persönliche Vorsprache in einem Beratungsraum im Erdgeschoss organisiert werden könne.

Daraufhin hat die Berliner Woche von Stadtrat Oltmann wissen wollen, um was für gravierende „Besonderheiten“ es sich in dem von 1936 bis 1938 nach den Plänen von Helmut Delius vierstöckig errichteten Rathausbau mit zwei zuvor jahrzehntelang funktionierenden Fahrstühlen eigentlich handelt. Eine Antwort haben wir trotz bohrender Nachfrage bis Redaktionsschluss nicht bekommen. Das sorgt für Kopfschütteln. Zum Beispiel erinnert sich Tempelhofs Alt-Bürgermeister Wolfgang Krueger noch daran, dass es ursprünglich einen Paternoster gab, der irgendwann in den 1960er-Jahren ausgebaut und dafür ein Fahrstuhl eingebaut wurde. Besondere Schwierigkeiten bei der Aktion sind nicht überliefert. Auch aktuell halten sich die Schwierigkeiten, abgesehen vom Fahrstuhl, wohl in Grenzen. „Ist zwar nicht schön, aber man gewöhnt sich dran und im Großen und Ganzen klappt es ja auch irgendwie“, sagt Ingrid Deutsch. Die Frau muss es wissen, sitzt sie doch seit rund zehn Jahren in der Pförtnerloge direkt neben der zurzeit verrammelten Fahrstuhltür. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 305× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 607× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 591× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.