Wo bleiben die Lieferzonen?
SPD kritisiert Verzögerung, Grüne wollen mehr Radstellplätze an U-Bahnhöfen
Seit Mitte April ist die U-Bahn zwischen den Bahnhöfen Tempelhof und Alt-Mariendorf wegen Bauarbeiten gesperrt, der Ersatzverkehr fährt auf Busspuren. Die Folge für die Gewerbetreibenden ist ein Lieferchaos, wie die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung kritisiert.
Zu Beginn des Schienenersatzverkehrs sei nicht geklärt gewesen, welche Lieferzonen in den Nebenstraßen des Tempelhofer und des Mariendorfer Damms zur Verfügung stehen, beklagt Lars Rauchfuß, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion. „Auch eine Woche nach dem Start der U6-Sanierung waren keine Lieferzonen eingerichtet und an die Gewerbetreibenden kommuniziert worden.“ Inzwischen hätten die schon von Corona geplagten Geschäftsleute weitere Zeit verloren. Im Wirtschaftsausschuss hätte die für Straßen zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) wenig Konstruktives zum Thema berichtet.
„Wir haben deshalb im Ausschuss einen Beschluss erwirkt, in dem das Bezirksamt aufgefordert wird, unverzüglich die Anordnung und Einrichtung von Liefer- und Ladezonen sicherzustellen“, so Rauchfuß. Stadträtin Heiß antwortete auf Anfrage, dass mit Hochdruck an dem Problem gearbeitet werde. Es gebe Vorschläge, die jetzt umzusetzen seien, aber man sei dabei von Dritten abhängig. „Insofern kann ich leider keinen konkreten Termin nennen“, so Heiß.
Die Grünen wünschen sich für die Dauer der Bauzeit zusätzliche Abstellplätze für Fahrräder an den beiden U-Bahnhöfen. Ein großer technischer und organisatorischer Aufwand sei dafür nicht erforderlich. „Am U- und S-Bahnhof Tempelhof etwa gibt es einen Park-and-Ride-Platz, von dem nur ein Teil für die Fahrräder ausgewiesen werden müsste“, erklärt Fraktionsvorsitzender Rainer Penk.
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) verspricht, sich gemeinsam mit Stadträtin Christiane Heiß weiterhin mit Nachdruck für eine unverzügliche Einrichtung der Lieferzonen und für die Erstellung eines Parkleitsystems einzusetzen. Zudem bietet sie an, die Infrastruktur des Micro-Hubs am Tempelhofer Damm zu nutzen. Das Micro-Hub bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich mittels Lastenrad beliefern zu lassen. Interessierte wenden sich an Betreiber Jan Kruska unter Jan.Kruska@deutschebahn.de oder Telefon 0151/16 71 99 46.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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