Dachsanierung beginnt im Mai
Statik über dem ehemaligen Flugsteig gefährdet
Gebaut wird im ehemaligen Flughafen Tempelhof schon seit Jahren. Nun steht jedoch eine besonders dringende Sanierung ins Haus, die im Mai beginnen soll. Das Dach über dem historischen Flugsteig ist in seiner Statik gefährdet.
Betroffen sind die Bereiche A1 und A2 des insgesamt rund 1,2 Kilometer langen Dachs. Sie liegen genau in der Mitte des riesigen Baus, dort, wo der Schriftzug „Berlin-Tempelhof“ zu sehen ist und die Reisenden früher das Flughafengebäude zum Abflug verließen. Dieser Dachabschnitt ist besonders stark geschädigt. „Die Auswirkungen auf die Statik sind mittlerweile gravierend und könnten zu erheblichen Sicherheitsrisiken sowie finanziellen Belastungen führen“, heißt es vonseiten der Tempelhof Projekt GmbH.
Grund für die Misere sei die Dachabdichtung, deren technische Lebensdauer bereits vor Jahrzehnten geendet habe. Jahrelang ließ sie Wasser und Schadstoffe eindringen. Erschwerend kommt hinzu, dass immer wieder neue Reparaturlagen aufgebracht wurden und sich die Dämmungen mit Wasser vollgesogen haben. Das alles führte dazu, dass die Konstruktion mittlerweile überlastet ist. Würde die Sanierung verschoben, wären großflächige Sperrungen von Gebäudeteilen die Folge, so die Tempelhof Projekt GmbH. Auch die Nutzung des Vorfelds für Veranstaltungen könnte dann nicht mehr garantiert werden. Fallen die bereits zugesagten Events aus, dann wären Schadenersatzzahlungen fällig, ganz zu schweigen von Einnahmeausfällen. Nicht nur das: Auch Zukunftsprojekte wie die öffentliche zugängliche Geschichtsgalerie auf dem Dach und die Installation einer Photovoltaikanlage wären in Gefahr.
Deshalb sollen die Bauarbeiten im Mai im westlichen Bauteil A1 beginnen. Im Herbst 2025 folgt Bereich A2. Läuft alles glatt, ist das Projekt Ende 2026 abgeschlossen. Zeitweise wird es sehr laut, wenn die Betonflächen vom Dach abgestemmt werden. Schallschutzfenster und Lärmschutzwände sollen Belästigungen für die angrenzenden Mieter im Gebäude im Rahmen halten. Bei all dem geht es jedoch um mehr als die Statik
„Die Sanierung des Dachs ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine dringende Notwendigkeit zur Bewahrung des historischen Wertes der baulichen Ikone“, so die Tempelhof Projekt GmbH.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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