Wohnen auf dem Supermarkt: Bezirksverordnetenversammlung fasst Beschluss zu Neubauten auf Dächern
Tempelhof-Schöneberg. Auf Discounter-Grundstücken im Bezirk könnten bald Wohnungen gebaut werden. Viele der infrage kommenden Grundstücke befinden sich in attraktiven Wohnlagen.
Das hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im September auf Antrag der SPD-Fraktion sowie auf Empfehlung des Ausschusses für Stadtentwicklung beschlossen. Nur Die Linke hat sich enthalten. Damit ist politisch der Weg frei, die üblichen Supermarkt-Flachbauten mit meist überdimensioniert großen Parkplätzen mit mehrgeschossigen Wohngebäuden zu überbauen. Der Einzelhandel befände sich wie gehabt im Erdgeschoss und die Parkplätze würden in Tiefgaragen verlagert.
Das Bezirksamt ist nun aufgefordert, die Eigentümer von geeigneten Discounter-Grundstücken gezielt anzuregen, ihre Grundstücke durch Errichtung von Geschosswohnungsbau und sozialer Infrastruktur, oder auch durch gewerbliche Flächen entsprechend nachzuverdichten. „Im Fokus stehen Grundstücke, die hinsichtlich ihrer Lage und Erschließung grundsätzlich gut für den Wohnungsbau geeignet sind, auf denen sich derzeit aber in eingeschossiger Bauweise errichtete Supermärkte oder Schnellrestaurants mit größeren ebenerdigen Kfz-Stellplätzen befinden“, erklärt der SPD-Verordnete Christoph Götz und freut sich, dass es bereits „eine vielversprechende Reaktion“ von der Handelskette Lidl gäbe, „die im zuständigen Fachausschuss erklärt hat, das Thema gern aufgreifen und zentrale Standorte nachverdichten zu wollen“.
Lidl ist mit vier geeigneten Standorten in Tempelhof-Schöneberg (Hauptstraße 122/Feurigstraße, Kreuzbergstraße, Tempelhofer Damm und Manteuffelstraße) vertreten. Dazu kommen viermal Aldi (Kreuzberg-/Yorckstraße, Schöneberger Straße, Alt-Mariendorf und Zescher Straße), zweimal Netto (Manteuffel- und Bahnhofstraße) sowie Penny und Burger-King am Bayernring. Das Bezirksamt ist aufgefordert, weitere potenzielle Standorte zu identifizieren und die Liste zu erweitern.
Zwecks Schaffung zusätlicher Anreize soll auch geprüft werden, ob in Einzelfällen erweiterte Verkaufsflächen genehmigt werden können. HDK
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