Oberstufe mit Verzögerung
Ab 2026 können Jugendliche an zwei weiteren Schulen bis zum Abi lernen

Die Johanna-Eck-Schule an der Ringstraße und die Schule am Berlinickeplatz sollen zum Schuljahr 2026/2027 eine gemeinsame Oberstufe bekommen. Alle Beteiligten freuen sich über den verbindlichen Termin. Doch die Vorsitzende des Schulausschusses kritisiert, die Entscheidung sei längst überfällig.

Die Johanna-Eck-Schule und die Schule am Berlinickeplatz sind Sekundarschulen, die von Siebt- bis Zehntklässlern besucht werden. Beide wünschen sich seit Jahren eine Oberstufe. Platz für die ersten Klassen wäre in der Johanna gewesen, wie Schulleiter Engin Çatık in der Vergangenheit mehrfach betonte. Er drängte darauf, im Herbst 2024 zu starten. So beschlossen es auch die Bezirksverordneten, viele Eltern verließen sich ebenfalls darauf. Doch das Bezirksamt wollte die Fertigstellung des neuen Gebäudes an der Eisenacher Straße abwarten, wohin die Schule am Berlinickeplatz 2026 umziehen will, und dort die Oberstufe installieren.

Voraussetzung ist, dass die Senatsbildungsverwaltung das Konzept für die Verbundoberstufe bestätigt. Matthias Goldbeck-Löwe, Referatsleiter der regionalen Schulaufsicht, ist optimistisch und spricht von einem „ guten und ausführlichen Abstimmungsprozess mit den beiden Schulen, dem Fachbereich Schule und der Schulaufsicht“. Etwas zurückhaltender äußert sich Engin Çatık. Sein Kollegium sei zwar schon eher für eine Oberstufe bereit gewesen, wolle sich aber kooperativ zeigen. „Wir verlassen uns nun fest auf die Einhaltung der Zusagen aus der Senatsverwaltung und dem Bezirk“, sagt er.

Scharfe Worte findet dagegen Martina Zander-Rade (Grüne), Vorsitzende des bezirklichen Schulausschusses. „Den Start der Oberstufe im übernächsten Schuljahr als Erfolg zu verkaufen, ist der glatte Hohn“, sagt sie. Hätte es nicht immer wieder „neue Bedenken und Hürden“ gegeben, wäre es bereits losgegangen. "Die Verzögerungen sind ein Beispiel dafür, wie bürokratische Prozesse dringend notwendige Bildungsinitiativen blockieren können", bilanziert sie.

Übrigens soll die Johanna auch eine Grundschulstufe bekommen und damit zu einer Gemeinschaftsschule werden. Das ist seit fünf Jahren beschlossene Sache. „Hierzu ist im Grunde genommen noch gar nichts passiert. Wir brauchen aber dringend Grundschulplätze in dieser Region“, so Zander-Rade.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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