Neuer Leiter für ein neues Image
Engin Çatik will die Johanna-Eck-Schule wieder ins positive Licht rücken

Engin Çatik hat als Schulleiter viele Pläne. | Foto: Philipp Hartmann
5Bilder
  • Engin Çatik hat als Schulleiter viele Pläne.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

2019 war ein turbulentes Jahr für die Johanna-Eck-Schule (JES) in der Ringstraße. Zahlreiche Lehrkräfte gingen, offenbar wegen persönlicher Differenzen mit der damaligen Schulleiterin Mengü Özhan-Erhardt. Später musste auch diese ihren Posten räumen. Engin Çatik, der erst im Sommer als stellvertretender Schulleiter kam, war plötzlich in der Verantwortung.

Atmosphärische Störungen im Kollegium könne er heute nicht wahrnehmen, erzählt der 33-Jährige der Berliner Woche. Überhaupt könne er wenig über die Vergangenheit sagen, da er erst seit einigen Monaten in der Schule ist. Der Blick des zweifachen Vaters, der zuvor Lehrer in der Gustav-Langenscheidt-Schule in Schöneberg war, richtet sich deshalb in die Zukunft. Und die hält große Herausforderungen bereit, denn die JES soll zur Gemeinschaftsschule ausgebaut werden. Aktuell noch für die Klassenstufen sieben bis zehn ausgelegt, sollen in Zukunft Schüler der ersten bis 13. Klasse unterrichtet werden. Wann es soweit ist, weiß Çatik noch nicht. Er befinde sich diesbezüglich jedoch stets im Austausch mit dem Bezirksamt.

Aktuell befasst sich der neue Schulleiter mit einem Leitbild für die künftige Gemeinschaftsschule. „Wir wollen die Schulkultur so stärken, dass der Maßstab die Engagierten sind – und nicht vom Defizit ausgehen und immer die Problemfälle bearbeiten. Hier sind nämlich ganz viele Menschen, die etwas bewirken wollen und die möchte ich gern in den Fokus rücken“, berichtet er. Als „Meilenstein auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule“ bezeichnet Çatik das neue Multifunktionsgebäude, das auf dem Schulhof gebaut wird. Darin werden unter anderem Lernräume und die Mensa integriert. Eigentlich sollte es zum kommenden Schuljahr fertig sein, doch der Zeitplan kann nicht eingehalten werden. „Da sind wir ein bisschen enttäuscht, muss ich gestehen, aber wir sind auch in Gesprächen und ich habe auch schon Signale vom Bezirk bekommen, dass wir eine praktikable Ausweichlösung bekommen“, sagt Engin Çatik.

Nachdem im vergangenen Jahr der Träger für den Ganztagsbereich, der Verein „K.I.D.S Berlin“, die JES verlassen hatte, konnte er mittlerweile mit der Stiftung SPI einen neuen Kooperationspartner gewinnen. Außerdem wurde die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe erweitert. Çatik ist glücklich darüber, denn in der JES gibt es auch Probleme mit manchen Schulklassen. „Die Schülerschaft ist definitiv herausfordernd. Wir haben schuldistanzierte Kinder, die Schwierigkeiten haben, zur Schule zu kommen, oder, wenn sie da sind, aktiv am Unterricht teilzunehmen“, erzählt er. „Ich habe aber ein tolles, engagiertes Kollegium, das sich diesen Herausforderungen stellt“, verbreitet der Ethik- und Geschichtslehrer zugleich Optimismus.

Für eine bessere Außendarstellung soll demnächst die neugestaltete Internetseite der JES verfügbar sein. Ebenfalls neu ist das von Engin Çatik ins Leben gerufene Format „Johanna trifft“. Im Rahmen dieser Reihe besuchte Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) am 12. März eine Gruppe Schülerinnen, die naturwissenschaftliche Experimente präsentierte. Dabei zeigten sie, wie mit Hilfe von Natronlauge, Zinkpulver und einem Bunsenbrenner Münzen versilbert und vergoldet werden können. Und noch eine gute Nachricht kann Engin Çatik verkünden. Seit Beginn des zweiten Schulhalbjahrs gibt es keine offenen Lehrerstellen mehr. Der neue Schulleiter hat es geschafft, für eine Aufbruchsstimmung zu sorgen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 314× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 622× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 599× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.009× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.