Außerhalb des Lernstoffs denken
Jugendliche in der Schule am Berlinickeplatz beschäftigen sich mit Diversität

Für einen sogenannten Hackathon hat der Förderverein der Schule am Berlinickeplatz 10 000 Euro erhalten. Drehen soll sich alles um das Projekt „Diversität – wer wir sind und was wir wollen“.

Insgesamt 27 Schulen aus elf Bundesländern haben eine kräftige Finanzspritze von der Initiative „Zukunft mitgemacht“ bekommen, zu der sich das Kinderhilfswerk, das Unternehmen Rossmann und der Konzern Procter & Gamble zusammengetan haben. Bei Hackathons, ein Kofferwort aus „Hacking“ und „Marathon“, bilden Schüler und Lehrer Gruppen und setzen sich mit unterschiedlichen Themen auseinander.

Dass es in der Alt-Tempelhofer Sekundarschule um Diversität gehen soll, hat seinen Grund. Sie wird von rund 400 Sieben- bis Zehntklässlern besucht, die unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben. Das spiegelt sich auch auf der Homepage der Bildungseinrichtung wider. Hier stellen Jugendliche in kurzen Videos ihre Schule auf Arabisch, Türkisch, Russisch und Englisch vor. In den nächsten Wochen und Monaten gilt es nun herauszufinden, wie sie am besten gegenseitig von ihren Erfahrungen und Interessen profitieren. Schüler und Lehrer eignen sich Wissen an, entwickeln in Workshops Projekte und sammeln Ideen, wie sich der Alltag, der Zusammenhalt, die Lernstrukturen und die Rahmenbedingungen verändern und verbessern könnten. Dabei bekommt die Schule einen Leitfaden an die Hand, der erklärt, wie ein Hackathon am besten zu organisieren ist.

„Hackathons sind eine spannende und effektive Methode, um Schülerinnen und Schüler an der Entwicklung ihrer Schule zu beteiligen“, sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks. Gleichzeitig hätten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit modernen Arbeitsmethoden wie dem „Design-Thinking“ vertraut zu machen, mit dem Kommunikation, Zusammenarbeit, Kreativität und kritisches Denken gefördert werde.

Raoul Roßmann, Geschäftsführer der Dirk Rossmann GmbH, spricht einen weiteren Aspekt an. „Die Schülerinnen und Schüler dürfen außerhalb des Lernstoffs denken und neue Inhalte entwickeln. Das stärkt nicht nur ihr Talent, sondern sie erleben auch, dass sie Einfluss auf die Zukunft der Gesellschaft haben.“ Letztlich würden so auch gesellschaftlichen Engagement und Demokratie gestärkt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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