Wilde Verfolgungsjagd
Tempelhof. Zwei polizeibekannte Jugendliche lieferten der Polizei in der Nacht zum 10. Januar eine wilde und höchst gefährliche Verfolgungsjagd durch drei Bezirke. Die Flucht endete in Tempelhof mit Blechschaden. Es hätte viel schlimmer kommen können.
Es begann kurz nach 2 Uhr in der Rudower Straße in Neukölln, wo einer Funkwagenstreife ein mit zwei Insassen besetzter Golf mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit entgegenkam. Die Beamten wendeten und verfolgten den Wagen, dessen Fahrer nun erst recht Gas gab und in Richtung Königsheideweg (Baumschulenweg) davon raste. Um die Verfolger abzuschütteln, entleerte der Beifahrer einen Feuerlöscher aus dem Fenster. Der Nebelschleier führte zu kurzfristigen Sichtbehinderungen der Verfolger. Das wurde mehrfach bis zur Späthstraße wiederholt.
In dem mit „Kriminelle Energie“ betitelten Polizeibericht heißt es unter anderem: „Durch Abstandhalten sahen die Beamten, wie an dem flüchtenden Fahrzeug zwischenzeitlich auch die Beleuchtung ausgeschaltet wurde. In einer starken Rechtskurve auf dem Weg zur Autobahn überholten die rasanten Fahrer ein Auto und sprühten erneut mit dem Feuerlöscher, was den unbeteiligten Autofahrer zu einer Gefahrenbremsung veranlasste.“
Der Funkwagen folgte den Delinquenten weiter in Richtung Blaschkoallee und schließlich in die Gradestraße, wobei mehrere rote Ampeln überfahren wurden. Andere Verkehrsteilnehmer konnten nur durch reaktionsschnelles Abbremsen einen Zusammenstoß mit dem unbeleuchteten Fluchtwagen verhindern. Die Fahrt ging weiter über die Komturstraße, wo wieder der Feuerlöscher zum Einsatz kam. Im Einmündungsbereich der Komtur-/Germaniastraße endete sie schließlich. Der Golf-Fahrer verlor offensichtlich die Kontrolle und prallte gegen eine auf der Mittelinsel befindliche Laterne. Die beiden Insassen (16 und 17 Jahre alt) konnten zwar noch in unterschiedliche Richtungen flüchten – einer auf einem schnell noch geklautem Fahrrad –, wurden aber in der Nähe festgenommen.
Wie sich anschließend herausstellte, hatte der Fluchtwagen gestohlene Kennzeichen und keine Straßenzulassung. Die Tatverdächtigen wurden nach den polizeilichen Maßnahmen den Erziehungsberechtigten übergeben. Die Ermittlungen, unter anderem wegen Verkehrsunfallflucht mit Sachschaden, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Diebstahl eines Fahrrads und Verdacht einer Straftat dauern an. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.