Bahnhof Tempelhof als Denkmal gesichert
Tempelhof. Das Bezirksamt teilt mit, dass der U- und S-Bahnhof Tempelhof in die Berliner Denkmalliste aufgenommen worden ist. Einen entsprechenden Antrag hatte die SPD-Fraktion im Juni 2916 erfolgreich in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht.
„Es bestand die Gefahr, dass das markante Bauwerk mit dem Stellwerk durch die Digitalisierung und Zentralisierung bei der Bahn in absehbarer Zeit überflüssig und vom Abriss hätte bedroht sein können. Mit dem Eintrag in die Denkmalliste bleibt das Ensemble nun erhalten. Bauliche Veränderungen werden mit mehr Qualität erfolgen müssen und den historischen Charakter wieder stärker hervorheben“, freut sich Christoph Götz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion in der BVV und Initiator des Antrags. Der Bahnhof schrieb Stadtgeschichte. Am Bahnhof Tempelhof wurden in den 1920er-Jahren die Netze der Berliner S-Bahn und der U-Bahn erstmals über ein gemeinsames Zugangsbauwerk großzügig miteinander verknüpft. Der Bahnhof galt daher als Sensation und ist bis heute ein überzeugendes Dokument seiner Zeit und das brückenartige Stellwerk ist im Bereich der Ringbahn stadtbildprägend", so Götz weiter.
Der oberirdische Bahnhof Tempelhof nach einem Entwurf des Architekten Alfred Grenander entstand 1871 mit dem Bau der Ringbahn. Ursprünglich befand er sich etwas weiter westlich, wurde aber 1895 an seinen heutigen Platz am den Tempelhofer Damm verlegt, um damit einen damals dort bestehenden Stützpunkt des preußischen Garde-Train-Battaillons besser an das Schienennetz anzubinden. 1928 wurden die Personenverkehrsgleise der Ringbahn elektrifiziert und 1930 in das System der Berliner S-Bahn eingegliedert. Etwa zur gleichen Zeit erhielt Tempelhof mit der Verlängerung der U-Bahnlinie 6 nach Süden einen U-Bahn-Anschluss unter dem Tempelhofer Damm und schuf mithin die kurze Umsteigemöglichkeit zwischen S- und U-Bahn. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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