Tempelhof. Endlich ist es vollbracht und Dieter Hapel (65), der ehemalige und zugleich letzte Bürgermeister von Tempelhof und der erste von Tempelhof-Schöneberg, glänzt in Öl auf Leinwand. Am 2. März wurde das vom Maler und Journalisten Horst-Dieter Keitel (HDK) geschaffene Porträt offiziell enthüllt.
Das Bild wurde allerdings schon 2014 gemalt und wartete seitdem verhüllt darauf, seinen Platz in der nun kompletten Bürgermeister-Galerie im Rathaus Tempelhof auch öffentlich einzunehmen. Bürgermeisterin Angelika Schöttler brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass nun endlich der BVV-Antrag für das Porträt ihres Vorvorgängers im Amt als abgeschlossen betrachtet werden kann. Zur Bildeinweihung konnte Kulturstadträtin Jutta Kaddatz viele Weggefährten von Dieter Hapel begrüßen und bedankte sich bei dem Künstler für die gelungene Umsetzung. Horst-Dieter Keitel hatte 1998 bereits den ehemaligen Tempelhofer Bürgermeister Wolfgang Krueger, den Vorgänger von Dieter Hapel, gemalt. Die „Ahnengalerie“ der insgesamt zehn Tempelhofer Nachkriegsbürgermeister sieht man, wenn man in der Eingangshalle nach oben schaut. Für Kaddatz wäre es wünschenswert, wenn die nun lückenlose Galerie wieder in den Mitteltrakt des Rathauses in den ersten Stock zieht, wo sie von Besuchern besser wahrgenommen werden kann.
Den Auftrag für das aktuelle Gemälde erhielt Keitel erst zwölf Jahre nach dem Ende von Hapels Amtszeit. Und das sollte sich dann auch schwierig gestalten und in zwei Versionen enden. Der Bürgermeister a.D. sollte/wollte schließlich so dargestellt werden, wie er etwa um das Jahr 2000 aussah. Horst-Dieter Keitel: „Aber da Hapel sich zwischenzeitlich physiognomisch ziemlich verändert hatte, habe ich bei der ersten Version so ein Zwischending zwischen gestern und heute kreiert.“ Dabei wurde aber vor allem die Pose des Modells kritisiert. „Das habe ich bis heute nicht wirklich verstanden. Aber aufgeregt habe ich mich auch nicht, sondern einfach ein neues Bild nach Vorlage einer CDU-Wahlwerbepostkarte von 2000 gemalt“, so HDK. Auf ausdrücklichen Wunsch des Modells sollte übrigens unbedingt das Tempelhof-Wappen im Bild erscheinen.
Horst-Dieter Keitel wurde 1950 in Berlin-Moabit geboren. Seine Lehrer waren Professor Horst Strempel und Professor Hermann Pippart. Nach einer dreieinhalb jährigen Wanderzeit durch Frankreich, Italien und die Schweiz, wo er seinen Lebensunterhalt durch Pflastermalen verdiente, stellte er fest, dass Kunst nicht brotlos sein muss. Seit 1973 arbeitet er als „freischwebender“ Künstler in Berlin beziehungsweise in Spandau. Außerdem ist er als freier Autor für die Berliner Woche im Bezirk Tempelhof-Schöneberg unterwegs. sim/Thomas Moser
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