Keine Zweifel aufkommen lassen
BVV-Beschluss bekräftigt Umzug des AlliiertenMuseums
Die Bezirksverordnetenversammlung will das AlliiertenMuseum 2026 unbedingt nach Tempelhof holen. Nach dem Kulturausschuss hat auch sie für einen Antrag der CDU-Fraktion votiert.
Demnach soll sich das Bezirksamt „nachdrücklich auf allen politischen Ebenen“ für den geplanten Umzug in den ehemaligen Flughafen sowie für die Instandsetzung des vorgesehenen Hangars 7 einsetzen. „In unserem Antrag forderten wir, dass das Bezirksamt gegenüber den zuständigen Stellen des Landes Berlin deutlich macht, dass unser Bezirk etwaige Überlegungen, auf den Umzug des AlliiertenMuseums in den Hangar 7 des ehemaligen Flughafens Tempelhof im Jahr 2026 zu verzichten, ablehnt“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Matthias Steuckardt.
Eigentlich ist der Umzug des AlliiertenMuseums, das sich derzeit in der Clayallee 135 in Dahlem befindet, schon lange beschlossen und wurde 2013 in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung aufgenommen. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte Ende 2015 rund 27 Millionen Euro für den Umzug zugesagt. In den vergangenen Monaten kamen jedoch Zweifel am neuen Standort auf. Bei bauvorbereitenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass sich die Gebäudesubstanz des Tempelhofer Flughafens in einem schlechteren Zustand befindet, als zunächst angenommen, und es daher einen unerwartet hohen Sanierungsbedarf gibt. „Wir erwarten nun vom Bezirksamt, dass es die zuständigen Stellen auffordert, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen und den Hangar instandzusetzen, damit der Umzug wie geplant erfolgen kann“, betont Steuckardt daher.
Seine Partei sei überzeugt davon, dass sich das Museum am neuen Standort zu einem Besuchermagneten entwickeln werde. Die Attraktivität des Angebots könne durch die zentrale Lage für nationale wie internationale Gäste deutlich gesteigert werden. Spekuliert wird bereits über fünfmal so hohe Besucherzahlen wie derzeit. „Der Umzug würde es dem Museum ermöglichen, die Dauerausstellung zu den historischen Verdiensten der Westmächte für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus, den demokratischen Wiederaufbau, die Westintegration der Bundesrepublik und die deutsche Wiedervereinigung zeitgemäßer und eindrucksvoller zu interpretieren.“
Auch der Direktor des AlliiertenMuseums, Dr. Jürgen Lillteicher, sieht in Tempelhof große Vorteile, unter anderem durch die deutlich größere Ausstellungsfläche. Dadurch hätten auch ein Rosinenbomber und viele weitere Exponate Platz und müssten nicht unter freiem Himmel stehen. Der Verbleib in Dahlem und damit am Stadtrand, befürchtet er, würde das Museum auf Dauer in der Bedeutungslosigkeit versinken lassen.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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