Sphärische Klänge aus dem Nichts
Die einzige Berliner Orgel mit Fernwerk ist wieder live zu erleben
Die Sauer-Orgel der evangelischen Glaubenskirche ist restauriert. Am Pfingstsonntag erklingt sie zum ersten Mal wieder im Gotteshaus in der Friedrich-Franz-Straße 9. Das Instrument ist für Berlin etwas ganz Besonderes - die einzige Orgel mit Fernwerk.
Bei der Auftragsaufgabe im Jahr 1915 entschloss sich die Gemeindeleitung, auch eines der seltenen Fernwerke konstruieren zu lassen. Dabei handelt es sich um eine Kleinorgel, die im Turm aufgestellt ist und vom Hauptspieltisch in der Kirche bedient werden kann. Der Klang gelangt durch einen Kanal zu einer Schallöffnung im Deckengewölbe. Die Zuhörer haben den Eindruck, dass die sphärische Musik aus dem Nichts, weit aus der Ferne, kommt.
Die besondere Orgel wurde in den vergangenen drei Jahren von der Werkstatt Scheffler aus dem märkischen Sieversdorf restauriert. Die Wiedereinweihung können die Besucherinnen und Besucher erleben, wenn sie am Sonntag, 19. Mai, um 11 Uhr zum Festgottesdienst kommen.
Am Abend des selben Tages, um 20 Uhr, gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, der Königin der Instrumente zu lauschen. Dann findet ein kurzes Konzert im Rahmen der traditionellen Orgelnacht des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg statt.
Wer mehr Informationen zum Instrument wünscht, ist eine Woche später, am Sonntag, 26. Mai, um 17 Uhr willkommen. Bei einem Festakt zur abgeschlossenen Wiederherstellung stellen die an der Restaurierung beteiligten Musikerinnen und Musiker die Orgel und das Fernwerk mit kurzen Werken der Romantik vor. Außerdem wird Orgelbauer Christian Scheffler persönlich vor Ort sein und Erläuterungen zu den erledigten Arbeiten geben. Danach können die Gäste bei einem Empfang miteinander ins Gespräch kommen.
Weitere Gelegenheiten, Orgelkonzerte zu hören, sind an den ersten beiden Junisonntagen um 19 Uhr. Und schließlich folgt im September der Konzertzyklus „Tempelhofer Orgelherbst“. Dann ist die Sauer-Orgel auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten zu erleben.
Nähere Einzelheiten werden in diesen Tagen auf der Internetseite der Gemeinde Alt-Tempelhof und Michael unter www.atm-evangelisch.de veröffentlicht.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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