Sonderausstellung über Judenverfolgung: Gedenkort Papestraße zeigt Berliner Häftlingsbiografien

Vom 16. März an ist im ehemaligen SA-Gefängnis Papestraße die neue Sonderausstellung „…am wütendsten geprügelt“ zu sehen. Darin werden Schicksale Berliner Juden nachgezeichnet.

Die Ausstellung entstand durch die Arbeit von Studierenden des Masterstudiengangs „Holocaust Communication and Tolerance“ des Touro College in Westend. Sie thematisierten unter anderem den Zusammenhang antisemitischer Gesetzgebungen und der zunehmenden physischen Gewalt durch die SA. Im Vordergrund stehen besonders die sieben Häftlingsbiografien von Berliner Juden. Es wurden Dokumente und Fotos zusammengetragen, anhand derer sich die Schicksale von Ärzten, Schriftstellern, Kaufleuten und Anwälten nachvollziehen lassen.

Der heutige Gedenkort Papestraße, Werner-Voß-Damm 54a, spielte dabei einst eine zentrale Rolle. Als ehemaliges Gefängnis der Sturmabteilung gilt es als eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager. Aus ganz Berlin verschleppte die SA-Feldpolizei zwischen März und Dezember 1933 Juden in das ehemalige preußische Kasernengebäude.

„Die neue Sonderausstellung ist eine wichtige inhaltliche Ergänzung für den Gedenkort. Sie thematisiert die brutale Behandlung von jüdischen Häftlingen und verdeutlicht die bereits im Frühjahr 1933 einsetzende Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten“, sagt Irene von Götz, Leiterin der Tempelhof-Schöneberger Museen.

Die Ausstellung wird offiziell am 15. März eröffnet und ist bis Mitte September immer dienstags bis donnerstags sowie sonntags von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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