Spätsommerliche Attraktion: Ländliches Flair auf dem Tempelhofer Feld
Tempelhof. Auf dem Tempelhofer Feld verteilte Heuballen sorgen wieder für ein Gefühl von Landleben mitten in der Hauptstadt. Am Morgen des 7. August rollte schweres landwirtschaftliches Gerät auf das ehemalige Flugfeld. Der erste Teil der Wiesen wurde gemäht.
Die Wiesenmahd dauert nur einen Tag, danach wird das abgemähte Gras zunächst mehrfach zum Trocknen gewendet und anschließend zu großen Heuballen gepresst. Und wie in den vergangenen Jahren wird ein Teil der großen, auf den Wiesen verstreuten Heuballen wieder einige Wochen an Ort und Stelle liegengelassen, um dem Tempelhofer Feld ein besonderes Spätsommer-Flair zu verleihen. Die Ballen werden wie üblich zu Haufen gestapelt und dienen dann vorübergehend als beliebte Sitzgelegenheiten für Erwachsene und als abenteuerliche Spielstätten für Kinder. Im Herbst werden die Heurollen dann abtransportiert.
Die riesigen, von der Grün Berlin GmbH verwalteten Tempelhofer Wiesenflächen werden in Abstimmung mit Berlins Oberster Naturschutzbehörde einmal im Jahr gemäht. Der richtige Zeitpunkt ist immer dann gekommen, wenn der Feldlerchen-Nachwuchs flügge geworden ist. Feldlerchen sind Bodenbrüter, die in der Regel von April bis Juli Schutz zwischen den hohen Wiesengräsern finden. In Absprache mit den Fachleuten für Natur- und Artenschutz, die die Vögel beobachten und das Startzeichen für die Mahd-arbeiten geben, werden die insgesamt mehr als 120 Hektar umfassenden, von ehemaligen Start- und Landebahnen durchkreuzten Wiesenflächen in zwei Etappen und nach einem ausgeklügelten Mosaiksystem mit entsprechenden Landmaschinen gemäht. Während die erste Hälfte der Wiesen nun kahl ist, kommt die zweite Hälfte drei bis vier Wochen später dran. Dies ermöglicht Insekten, von den schon gemähten Teilflächen in die noch ungemähten Bereiche zu flüchten, erklärt Michael Krebs von der Grün Berlin GmbH die Unterbrechung. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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