Gedenken, informieren, feiern
Über 50 000 Besucher werden beim Jubiläumsfest der Luftbrücke erwartet

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, Jutta Heim-Wenzler, vor dem Rosinenbomber auf dem Flughafenvorfeld. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Der Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, Jutta Heim-Wenzler, vor dem Rosinenbomber auf dem Flughafenvorfeld.
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Am 12. Mai ist das Ende der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion auf den Tag genau 70 Jahre her. Dieses historische Datum nimmt Berlin zum Anlass, um mit vielen Unterstützern ein riesiges Luftbrückenfest zu veranstalten. Mit einem Budget von einer Million Euro wird auf dem Vorfeld des Flughafens Tempelhof und in den Hangars viel geboten.

Wie Projektleiterin Ellen Wölk erklärt, habe sie sich bei den Vorbereitungen am Dreiklang „Gedenken, informieren, feiern“ orientiert. So soll die beeindruckende Geschichte der Ereignisse ins Bewusstsein der Berliner zurückgeholt werden, ohne jedoch den Spaß zu vernachlässigen. Wer sich vornehmlich über die Berlin-Blockade und die Luftbrücke der Alliierten informieren möchte, sollte die Hangars aufsuchen. In Hangar 4 wird es unter anderem eine 70 Meter lange Sound- und Videoinstallation mit unzähligem Archivmaterial geben. Nebenan in Hangar 5 werden Original-Exponate gezeigt, darunter eine komplette Rosinenbomber-Ladung. Das Alliiertenmuseum, das in den kommenden Jahren von Dahlem in den Hangar 7 umziehen wird, ist mit einem RIAS-Lautsprecherwagen vor Ort.

Neben Geschichtsinteressierten möchten die Organisatoren auch gern viele Familien begrüßen und haben verschiedene Angebote für Kinder vorbereitet. So können auf dem Vorfeld historische Fahrgeschäfte ausprobiert und Spiele aus der Zeit von 1948/49 neu entdeckt werden. Es gibt eine Leselounge und eine Bastelecke, dazu eine begehbare Spielküchenlandschaft, wo mit großen Bauelementen die Luftbrücke spielerisch nachgebaut werden kann. Außerdem wird ein Verkleidungszelt mit Kostümen der 50er-Jahre aufgestellt, in denen sich die Besucher vor einer historischen Fotowand ablichten lassen können. Durch die Kooperation mit dem Technikmuseum werden alte Omnibusse, Müllwagen, Hanomags und Motorräder zu sehen sein. Zugleich werden in der „Allee der Alliierten“ alle sieben an der Luftbrücke beteiligten Staaten Zeitzeugenporträts präsentieren. Auf einer Bühne ist Musik vom Bundespolizeiorchester, dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr, „The United States Air Forces in Europe Band“ und weiteren Künstlern zu hören.

Weil das Luftbrückenfest die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden und eine Brücke zu humanitären Hilfsangeboten der heutigen Zeit schlagen möchte, bekommen Institutionen wie DRK, THW, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen die Möglichkeit, sich vorzustellen. Auch dabei: Berliner Feuerwehr und Berliner Polizei, Bundeswehr und Bundespolizei mit einer Ausstellung historischer und moderner Fluggeräte und Fahrzeuge. Geöffnet ist das Fest von 12 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. Der Zugang ist ausschließlich über das Tempelhofer Feld möglich.

Über das Vorhaben des „Fördervereins Luftbrücke Berlin 70“, am 15./16. Juni das Tempelhofer Feld mit seinen Rosinenbombern nicht nur zu überfliegen, sondern auch zu landen, äußerte sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller wie folgt: „Ich weiß, dass es den Wunsch und dazu auch ein Genehmigungsverfahren gibt. Das läuft über die Verkehrsverwaltung, Ordnungsämter und die Luftfahrtbehörde. Der Verein muss nachweisen, dass er personell und finanziell in der Lage ist, auch die ganzen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Das ist eine Selbstverständlichkeit, wenn man mitten in der Stadt mit historischen Maschinen landen will. Ob der Verein das in der Kürze der Zeit schafft, kann ich im Moment nicht beurteilen.“

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, Jutta Heim-Wenzler, vor dem Rosinenbomber auf dem Flughafenvorfeld. | Foto: Philipp Hartmann
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller, umrahmt von der Geschäftsführerin der Tempelhof Projekt GmbH, Jutta Heim-Wenzler (rechts), und der Projektleiterin des Luftbrückenfests, Ellen Wölk, vor dem Rosinenbomber auf dem Flughafenvorfeld. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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