Weitere 30.000 Euro für die Instandsetzung der Martin-Luther-Gedächtniskirche
Mariendorf. Seine Gebete wurden erhört. Pfarrer Hans-Martin Brehm freut sich über weitere 30.000 Euro für die Instandsetzung der unter Denkmalschutz stehenden Martin-Luther-Gedächtniskirche.
Mit der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter anderem aus Lotto-Erträgen und der Glücksspirale bereitgestellten Summe können die Arbeiten zwecks Außensanierung des Kirchenschiffs demnächst abgeschlossen werden. Die Sanierung des knapp 50 Meter hohen Glockenturms ist bereits beendet.
Die Gestaltung der Außenfassade im Stil der neuen Sachlichkeit entstand nach Planungsentwürfen des Architekten Dr. Curt Steinberg Ende der 1920er-Jahre. Der mächtige Mariendorfer Kirchenbau mit Platz für rund 1200 Menschen ist außen wie innen mit gelbbraunen Klinkern unterschiedlicher Färbung und Formate verkleidet. Die 1936 eingeweihte Martin-Luther-Gedächtniskirche gilt mit ihrer unrühmlichen Geschichte und den unzähligen noch erhaltenen Nazisymbolen als einzigartiges Zeitzeugnis von besonderer historischer Bedeutung für Berlin und Deutschland. Sogar die Orgel mit ihren 50 Registern und 3300 Pfeifen wurde 1935 auf dem Nazi-Reichsparteitag in Nürnberg geweiht, bevor sie in der Kirche aufgestellt wurde.
Heute wird der missbrauchte Kirchenbau nur noch zu besonderen Gottesdiensten, kirchenmusikalischen Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die notwendigen und denkmalgerechten Sanierungsmaßnahmen an dem geschichtsträchtigen Bauwerk zwischen Rieger Zeile und Rathausstraße bereits seit Jahren immer wieder mit beträchtlichen Summen. Auch die Bundesregierung hatte Anfang des Jahres knapp 140 000 Euro für die Sanierung des evangelischen Gotteshauses beigesteuert. Insgesamt wurden der Gemeinde in den vergangenen Jahren etwa dreieinhalb Millionen Euro spendiert und verbaut, hat Pfarrer Brehm ausgerechnet.
„Mit den bisherigen Maßnahmen konnten wir die Substanz und den Bestand sichern. Wenn außen alles fertig ist, müssen wir anschließend unter anderem Antworten auf Fragen bezüglich der Haustechnik sowie eines tragfähigen Raumnutzungskonzepts finden. Dies kostet natürlich auch Geld, das wir aber noch nicht haben“, so Pfarrer Brehm zur Berliner Woche. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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