Kindersachen wachsen mit

Selina Schweiker designt die Klamotten selbst. Diese werden anschließend von Näherinnen gefertigt. | Foto: Petit Cochon
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Ihre Töchter sind zehn und sieben Jahre alt. Außerdem hat Selina Schweiker noch einen dreijährigen Sohn. Die Suche nach passenden Kinderklamotten war für die dreifache Mutter oft zeit- und kostenaufwendig. Mit der Entscheidung, ihre eigene Kleidung herzustellen, löste sich dieses Problem in Luft auf.

2011 lernte Selina Schweiker in der Kita ihrer Kinder Friederike Sirin kennen, die selbst auch dreifache Mutter ist. Schon zuvor hatte die gelernte Architektin eigene Kleidung genäht, doch mit Friederike Sirin fasste sie den Entschluss, daraus eine eigene Marke aufzubauen. „Sie hatte bei mir eine Hose gekauft und danach die Idee, das Ganze etwas größer zu machen“, erzählt Schweiker.

Im Januar 2012 gründeten die beiden Frauen unter dem Namen „Petit Cochon“ einen Onlineshop. Heute besitzen sie außerdem einen kleinen Laden in der Manfred-von-Richthofen-Straße, in unmittelbarer Nähe vom Platz der Luftbrücke. Sirin, die in der Film- und Fernsehbranche gearbeitet hat, und Schweiker haben ihre früheren Jobs inzwischen aufgegeben, um sich komplett auf ihr Geschäft zu konzentrieren.

Ihre „mitwachsende“ Kleidung für Kinder bis neun Jahre geeignet und kann etwa zwei bis drei Jahre getragen werden. Ein großer Vorteil, da Kinder in diesem Alter permanent aus ihren Klamotten herauswachsen. Für Eltern, die sonst immer wieder Sachen in neuen Größen besorgen müssten, bedeutet das eine große Ersparnis. Die Lösung ist ein sich dehnendes Bündchen, das Selina Schweiker und Friederike Sirin verwenden. Damit lassen sich die Klamotten bequem umschlagen und wachsen auf diese Weise praktisch mit den Kindern mit. „Eine unserer Kundinnen ist Mutter von Drillingen. Sie kauft auch gern dreimal das Gleiche“, sagt Schweiker. Im Angebot sind Mützen, Pullis, Jacken und Hosen aus Wolle und Baumwolle. Durch meist neutrale Farben kann die Kleidung sowohl von Mädchen als auch von Jungen getragen werden.

Das Konzept geht auf. Die Marke „Petit Cochon“ wächst von Jahr zu Jahr und erstaunt auch die beiden Gründerinnen. Über ihren Onlineshop gehen inzwischen regelmäßig Bestellungen auch aus Österreich und Norwegen ein. Drei Angestellte und zwei Studentinnen helfen im Laden mit und kümmern sich um den Versand. Selina Schweiker näht längst nicht mehr selbst. Heute legt sie nur noch das Design und die Schnitte fest. Die Kleidung wird anschließend von einem Team aus beauftragten Näherinnen in unmittelbarer Umgebung produziert.

Der Name „Petit Cochon“ bedeutet übersetzt kleines Schweinchen oder Dreckspatz und enthält zugleich eine Botschaft. „Unsere Klamotten soll man täglich benutzen und auch vollsauen können“, erklärt Selina Schweiker. Für das Frühjahr sind drei neue Stücke für ältere Kinder und erstmals auch eine kleine Kollektion für Mütter geplant. Dann werden noch mehr Berliner Mode „made in Tempelhof“ tragen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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