Freiwillig in Quarantäne
Pfarrerin Theresa Brückner bekommt viele besorgte Nachrichten

Dieses Foto veröffentlichte Pfarrerin Theresa Brückner jetzt auf ihrer Instagram-Seite. | Foto: privat
  • Dieses Foto veröffentlichte Pfarrerin Theresa Brückner jetzt auf ihrer Instagram-Seite.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen neben vielen anderen Einrichtungen auch Kirchen geschlossen bleiben. Gottesdienste werden, wenn sie überhaupt noch stattfinden, nur via Livestream im Internet übertragen. Für Theresa Brückner ist nicht einmal mehr das möglich.

Die „Pfarrerin für Kirche im digitalen Raum“ im Evangelischen Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg hat sich mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn freiwillig in häusliche Quarantäne begeben. Eigentlich hätte sie am 22. März einen Gottesdienst leiten sollen – ohne Publikum im Gemeindesaal in der Götzstraße, nur vor der Kamera. Dann kam jedoch alles anders. Am 12. März war sie als Referentin auf einer Tagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Gast. Am nächsten Tag erhielt sie eine E-Mail. Eine Person, die ebenfalls dort war, wohne in einer Gegend, die als Risikogebiet eingestuft werde.

Allen Anwesenden werde daher empfohlen, sich vorsorglich in Quarantäne zu begeben. Theresa Brückner war im ersten Moment etwas erschrocken, reagierte jedoch schnell und folgte der Empfehlung noch am selben Nachmittag. Da ihrer Ansicht nach jede Form von Infektion sehr ernst genommen werden sollte, wollte sie konsequent und vorbildlich handeln. Dazu gehört für sie auch der Verzicht auf Spaziergänge, da sich dabei der Mindestabstand zu anderen Personen oft nicht einhalten lasse.

Bereitschaftsdienst, falls Symptome auftauchen

„Unsere Quarantäne wird nicht vom Gesundheitsamt überwacht, aber vom Bereitschaftsdienst, falls bei uns Symptome auftauchen“, teilte sie am nächsten Tag ihren mehr als 13 300 Abonnenten bei Instagram mit. Dort berichtet die 33-Jährige wie auch bei Twitter, Facebook und YouTube als „theresaliebt“ über ihre Arbeit als Pfarrerin und ihr Privatleben. Sie sei entspannt und gehe auch nicht davon aus, dass bei ihr oder ihrer Familie Symptome auftreten, schrieb sie.

„Aber 14 Tage mit einem Dreijährigen in der Wohnung bleiben – das wird eine Herausforderung.“ Im Gespräch mit der Berliner Woche berichtete sie drei Tage später, wie sie sich die Zeit mit ihrem Sohn vertreibt. „Wir werden alle Spielsachen durchspielen und alle Bücher durchlesen, die wir haben. Wir sind auch ganz kreativ, haben viele Sachen zum Basteln und Malen da. Außerdem haben wir den Balkon frühlingsfertig gemacht und werden Kresse aussäen.“

Präsent bleiben

Ihre Arbeit ruht während der Quarantäne nicht, ganz im Gegenteil. „Ich habe gerade richtig viel zu tun. Meine Arbeit ist ja sowieso sehr aufs Digitale ausgerichtet“, sagt sie. Sie bekomme viele Nachrichten von Menschen, die wegen des Coronavirus besorgt oder ängstlich sind. Deswegen sei es wichtig, präsent zu sein. Sie versuche, jeden Abend ein Live-Video zu machen und offen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Natürlich sei es nicht so schön, gerade jetzt zur Frühlingszeit zu Hause zu bleiben. Das lasse sich jedoch nun mal nicht ändern.

Ihre Botschaften kommen auch bei ihren Followern gut an. „Wunderbare Worte in einer sehr schwierigen Zeit; sie spenden Hoffnung, Kraft und Mut. Lieben Dank dafür!“, lautet einer der Kommentare zu einem der Videos, die Theresa Brückner veröffentlicht hat. „Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute“, schreibt eine Dame. Und eine andere: „Liebe Theresa, ist schon ein mulmiges Gefühl, dass man nicht mehr in die Kirche gehen kann und alles so anders ist im Moment. Ich wünsche dir viel Kraft in der Quarantäne.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 851× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 366× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 695× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 774× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 348× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.