Bürgerliches Picknick: Köstlicher Duft und gute Stimmung
Tempelhof. Es wehte ein frisches Lüftchen und ein grandioser, von kräftigen Sonneneinlagen begleiteter Wolkenhimmel zog seine Bahn über das Tempelhofer Feld. Ein Wetter, wie für den Tag der offenen Gesellschaft gemacht.
Die Initiative Offene Gesellschaft hatte den 17. Juni zum Tag der offenen Gesellschaft mit der Botschaft proklamiert: „Eine offene Gesellschaft gibt es nur dann, wenn genug Menschen für sie eintreten und gemeinsam zeigen, welches Land Deutschland sein will und sein kann.“
Die Initiatoren hatten ihre zentrale Tafel auf dem Tempelhofer Feld gedeckt. Die ellenlange, von Tilman Eicke organisierte und von den nachrückenden Besuchern aller Generationen ständig verlängerte und mit Europasymbolen gepflasterte Klapptischreihe bog sich bald förmlich unter all den von den Leuten mitgebrachten Picknickspezialitäten. Außerdem sorgte eine von der Schweizer Armee ausgemusterte Feldbäckerei im Originalzustand für jede Menge ofenfrisches Brot, dessen köstlicher Duft weit über das Feld wehte und offenbar immer mehr ihrer Nase folgenden Leute anlockte.
So, wie ein älteres Ehepaar aus der Tempelhofer Nachbarschaft durch den Geruch – „das duftet ja herrlich appetitlich“, so die Frau zu ihrem Gatten – zufällig in das Geschehen geriet und sich dazu setzte. Ganz im Sinne der Veranstalter: Schließlich waren alle Interessierten, egal woher sie kamen, egal wen sie lieben und egal woran sie glauben, herzlich eingeladen, um nicht mehr und nicht weniger einmal gemeinsam ganz offen und einfach nur die Demokratie zu feiern. Die mit Musik untermalte Stimmung war denn insgesamt auch entsprechend volksfestmäßig gelöst bis ausgelassen.
Wie berichtet, hatte die Initiative Offene Gesellschaft gemeinsam mit der Diakonie Deutschland am 17. Juni dazu aufgerufen, überall im Land ab 17 Uhr Tische und Stühle rauszustellen und Freunde, Nachbarn und Fremde zum gemeinsamen Essen, Debattieren und Feiern einzuladen. Dieser Einladung war beispielsweise Maria Kammertöns gefolgt. Sie hatte den entsprechenden Vorbericht in der Berliner Woche gelesen und kam mit ihrem Verpflegungskorb aus Charlottenburg auf das Tempelhofer Feld. Sie meinte, dass sie gerne gekommen wäre, weil es eine „sinnvolle Aktion“ sei, um ein „Zeichen für eine menschenfreundliche und offene Gesellschaft“ zu setzen. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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