Ehemaliger Flughafen soll "kreativer Inkubator Berlins" werden
Tempelhof. Im September hat die BVV beschlossen, dass sich das Bezirksamt bei den Betreibern des ehemaligen Flughafens Tempelhof dafür einzusetzen habe, die leerstehenden Gebäudeteile für die Kreativwirtschaft zu öffnen und temporär zu vermieten.
Der Beschluss ist inzwischen schon überholt, wie Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) nun mitgeteilt hat. Denn entsprechende Nutzungskonzepte der Tempelhof Projekt GmbH liegen bereits vor. Danach hat unter anderem die teilweise Entwicklung des Flughafens zu einem Creativ Campus und einem Hot Spot für Start-Ups hohe Priorität und die Umsetzung erfolgt sukzessive. "Wir wollen den Flughafen zu einem kreativen Inkubator Berlins machen. Der Flughafen ist ein Ort des permanenten Wandels und der Neuerfindung; er steht für Kommunikation und die Verbindung von Menschen. Dieser Gedanke soll zum Leitbild für die zukünftige Entwicklung werden. Am Platz der Luftbrücke entsteht Berlins neuer Creativ Campus", erklärt der Geschäftsführer der Tempelhof Projekt GmbH, Gerhard W. Steindorf.
Die Anfänge zeichnen sich schon ab. So hat die Servicegesellschaft GSE (gemeinnützige Gesellschaft für Stadtentwicklung) bereits einen Mietvertrag über 430 Quadratmeter Fläche abgeschlossen. Die Räume in dem denkmalgeschützten Ensemble müssen allerdings noch hergerichtet werden. Sie sollen etwa ab dem vierten Quartal zur Verfügung stehen und an Bildende Künstler im Rahmen des Atelieranmietprogramms vergeben werden. Ursprünglich waren etwa 30 Ateliers angedacht. Ob diese Zahl realisiert werden kann, ist aber noch offen. Diesbezügliche Verhandlungen sollen im Laufe des Jahres aufgenommen werden. Ein weiterer Mietvertrag über 300 Quadratmeter für Musikübungsräume wurde ebenfalls abgeschlossen. Läuft alles wie geplant, können die Musiker voraussichtlich schon im März mit den Proben beginnen. Gleichwohl werden derzeit alle verwertbaren Flächen temporär auch anderweitig vermietet. Langfristige Festlegungen werden zurzeit nicht eingegangen. Allerdings gibt es auch Bereiche, die wegen Schadstoffbelastung oder fehlender Wasser- und Sanitäranschlüsse weder zeitlich noch gegen reduzierte Miete zur Verfügung gestellt werden können.
Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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