Tempelhof. Anlässlich des zehnten Jahrestags der Ermordung von Hatun Sürücü fordert der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung die Benennung einer repräsentativen Einrichtung in Tempelhof-Schöneberg nach der Türkin.
Die Fraktionen von CDU und Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung haben sich der Forderung angeschlossen und bringen diese Woche gemeinsam einen entsprechenden Antrag in die BVV ein. Findet er eine Mehrheit, dann ist das Bezirksamt aufgefordert, zu prüfen, welche Einrichtungen - eine Schule oder Bibliothek zum Beispiel - für eine Benennung nach Hatun Sürücü in Betracht kommen könnten.
Sürücü (1982-2005) war eine junge, alleinerziehende Berlinerin mit kurdischen Wurzeln, die sich mit ihrem kleinen Sohn aus einer Zwangsehe befreit hatte. Dafür, und weil sie ein von den Vorstellungen der Familie abweichendes Leben nach westlichen Maßstäben führen wollte, wurde sie am 7. Februar 2005 an einer Bushaltestelle in der Oberlandstraße von einem ihrer Brü mit drei Kopfschüssen quasi hingerichtet. Die Ermordung der jungen Mutter hatte eine breite gesellschaftliche und politische Debatte über Zwangsverheiratung und sogenannte Ehrverbrechen ausgelöst. Heute erinnert ein Findling als Gedenkstein am Tatort an die unvergessene Bluttat.
Im August 2013 hatte die BVV beschlossen, eine zwischen Oberlandstraße und Tempelhofer Feld geplante Brücke nach Hatun Sürücü zu benennen. Aufgrund des Volksentscheids zum Tempelhofer Feld ist deren Realisierung in einem absehbaren Zeitraum aber nicht zu erwarten. "Der Wunsch nach einer Benennung ist aber ungebrochen vorhanden, weswegen andere Möglichkeiten geprüft werden müssen", so die Antragsteller.
Horst-Dieter Keitel / HDK
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