Einwohnerantrag entschärft: SPD und Grüne gemeinsam für Änderungen zu sicheren Radwegen
Tempelhof. Im Juni hatte das „Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ einen Einwohnerantrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für sichere Radwege am Tempelhofer Damm eingebracht. Nun steht der Antrag am 20. September auf der BVV-Tagesordnung.
Er beinhaltet hauptsächlich die Forderung, dass auf dem Tempelhofer Damm„zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße baulich getrennte Radwege mit mindestens zwei Metern Breite auf dem bisherigen Parkstreifen angelegt werden. Dazu mit einem baulichen Schutz vor Falschparkern. Derzeit gehört dieser Streckenabschnitt der B96 zu den meistbefahrenen Straßen Berlins, allerdings ohne Radverkehrsanlagen und Busspuren. Radler müssen sich zwischen parkenden Fahrzeugen und dem fließenden Autoverkehr einordnen.
Allerdings haben SPD und Grüne einen gemeinsamen Änderungsantrag eingebracht. Dieser läuft zwar über weite Strecke mit dem Einwohnerantrag konform, aber eben nicht ganz. Beispielsweise ist die Netzwerk-Forderung nach mindestens zwei Meter breiten Radfahrwegen gestrichen beziehungsweise bleibt im Ungefähren. Nun heißt es: „Die Radverkehrsanlagen sollen im Regelfall eine ausreichende Breite haben, sodass sich Radfahrende sicher überholen können und im Regelfall gegen unzulässiges Befahren durch Kraftfahrzeuge geschützt sein. Die Belange der Anlieger, ansässiger Gewerbetreibenden und sonstigen Beteiligten sind zu berücksichtigen.“ Dazu soll es einen Beteiligungsprozess geben.
Nun soll sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, „dass im Rahmen eines Versuchs sichere Radverkehrsanlagen auf dem Tempelhofer Damm in beiden Richtungen zwischen Alt-Tempelhof und Ullsteinstraße geschaffen werden. Der Verkehrsversuch soll möglichst bald beginnen und über mehrere Jahre bis spätestens zur Sanierung der Wasserleitungen und kompletten Neugestaltung des Tempelhofer und Mariendorfer Damms (etwa 2025) reichen. Er soll nur mit geringen baulichen Anpassungen einhergehen.“ Das der Änderungsantrag angenommen und am Ende so auch beschlossen wird, gilt aufgrund der Mehrheit der rot-grünen Zählgemeinschaft als wahrscheinlich. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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