Ernst Udet bleibt Namensgeber
Tempelhof. Der Antrag der Linken in der BVV, die Udetzeile in der Gartenstadt Neu-Tempelhof umzubenennen, hat keine Mehrheit im Kulturausschuss gefunden. Das Hauptargument von Grünen, SPD und CDU war, der Namensgeber und berühmte Jagdflieger Ernst Udet sei kein Wegbereiter des Nationalsozialismus gewesen. Das sieht Elisabeth Wissel, Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung, ganz anders. Schon 1933 sei der Günstling Görings in die NSDAP eingetreten, habe reibungslos Karriere gemacht und „bewusst die menschenverachtende Politik der Nazis mitgetragen“. Sein Selbstmord 1941 werde zwar von einigen Historikern als eine Abkehr von der braunen Ideologie interpretiert, dafür gebe es aber keine Belege, so Wissel. Nach Aussagen seines Freundes Ernst Heinkel sei es eher um militärische Misserfolge gegangen. Auch sein exzessiver Konsum von Rausch- und Genussmitteln, für den er vom Regime kritisiert wurde, dürfte laut der Politikerin eine Rolle gespielt haben. Die Udetzeile erhielt 1957 ihren Namen. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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