Florian Graf und Raed Saleh werben für Senatspläne zum Tempelhofer Feld

Florian Graf (links) und Raed Saleh im Sattel auf dem Tempelhofer Feld. | Foto: HDK
  • Florian Graf (links) und Raed Saleh im Sattel auf dem Tempelhofer Feld.
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Tempelhof. Um ihre höchst umstrittenen Bebauungspläne für das Tempelhofer Feld beim Volksentscheid am 25. Mai zu retten, strampeln sich Koalitionspolitiker inzwischen auch körperlich ab.

Vergangene Woche schwangen sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh aus Spandau und sein CDU-Amtskollege Florian Graf aus Tempelhof aufs Rad, um eine etwa einstündige Runde über das Tempelhofer Feld zu drehen. Dabei wollten die beiden Spitzenpolitiker des Berliner Abgeordnetenhauses der ihnen folgenden Medienmeute - für die extra eine Wagenladung Leihräder angekarrt worden war - natürlich nur das beste ihrer Absichten beziehungsweise das beste für die Berliner vermitteln.

Allerdings, schon bevor es überhaupt losging und sich die Drahtesel-Kohorte mit den politischen Pedalrittern an der Spitze in Bewegung setzte, wurde die "Radtour zur Tortur", wie der RBB-Abendschau-Moderator treffend formulierte. Was die Organisatoren der SPD/CDU-Koalition offenbar nicht auf dem Schirm hatten, womit aber eigentlich zu rechnen gewesen wäre, waren die zahlreich erschienenen und dazu scheinbar auch noch besser vorbereiteten Aktivisten von der Bürgerinitiative "100 Prozent Tempelhofer Feld", die den Volksentscheid erst ins Rollen gebracht und auch ihre eigenen Fahrräder mitgebracht hatten. Die in grünen Jacken und T-Shirts gekleideten Gegner des Senats-Masterplans unterbrachen die Eingangs-Statements der Politiker mit Gelächter und Zwischenrufen, die in dem Wörtchen "Lügner" gipfelten. Zum Beispiel, als Raed Saleh besonders hervorhob, dass der Gesetzentwurf der Bürgerinitiative das Aufstellen von Sitzbänken und das Pflanzen von Bäumen verbieten würde. Und dass das doch wohl niemand ernsthaft wollen könne. Als wenn es dem Senat hauptsächlich um Bäume und Bänke ginge. Die höchst umstrittene Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) erwähnte Saleh jedenfalls nicht, sprach lediglich von den nötigen und allen Berliner zugute kommenden Entwicklungschancen, vom dringend benötigten Wohnungsbau und dass dies alles durch einen falschen Volksentscheid zunichte gemacht würde.

Aber die Aussicht auf Beton ließ sich natürlich nicht hinter Bänken und Bäumen verstecken. Ein paar Pedallängen weiter zeigt die rot-schwarze Eintracht dann auch erste Risse, als Florian Graf erklärte, dass die ZLB für seine Fraktion "keine Priorität" hätte. Das war wohl diplomatisch, denn eigentlich ist die CDU längst erklärtermaßen gegen die Bibliothek an dieser Stelle. Wie auch immer, am 25. Mai haben es die Berliner in der Hand und werden demokratisch entscheiden.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 712× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.474× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.