Für mehr Entlastung: Bürgerämter bekommen Verstärkung

Tempelhof-Schöneberg. Wer beispielsweise seinen Ausweis verlängern will, den Reisepass, eine Mel-debescheinigung oder eine amtliche Beglaubigung von Kopien braucht, muss in der Regel ellenlange Wartezeiten in Kauf nehmen. Wochen- bis monatelanges Warten, um überhaupt erst mal nur einen Termin zu bekommen, gilt für alle Bürgerämter in der Stadt.

„Die Zustände in den Bürgerämtern sind nicht mehr erträglich, gefährden inzwischen die Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen Verwaltungsleistungen und müssen unverzüglich verbessert werden“, so der CDU-Bezirksverordnete Daniel Dittmar.

Deshalb beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Ende letzten Jahres, dass das Bezirksamt „weitere Anstrengungen“ zwecks Abbau der ungebührlichen Wartezeiten in den drei bezirklichen Bürgerämtern unternehmen müsse. Gleichzeitig sollen Terminmöglichkeiten ausgebaut werden. Was daraus geworden ist, haben Bürgermeisterin Angelika Schöttler und der für die Bürgerdienste im Bezirk zuständige Stadtrat Oliver Schworck (beide SPD) die Bezirksverordneten nun in Form einer „Mitteilung zur Kenntnisnahme“ wissen lassen: „Dem Ersuchen der BVV wird in allen Punkten zugestimmt“ lautet der Kernsatz. Und, dass derzeit ein Kennzahlensystem entwickelt wird, aus dem sich "unter anderem der berlinweite Bedarf an Bürgerberatern ableiten" soll. Insgesamt bestünde „Einigkeit aller Bürgeramtsleitungen“ darüber, „dass die aktuelle Personalausstattung zu gering ist“. Neben Personalmangel sorgt der Krankenstand und nicht zuletzt das Herumschlagen der Mitarbeiter mit einer neuen Software für immer längere Bearbeitungsstaus.

Inzwischen wurden jedem Bezirk drei Stellen zur Sicherung des Melderegisters sowie weitere 50 noch zu besetzende Stellen bewilligt. Zwei davon bekommt Tempelhof-Schöneberg ab. Die ersten Bewerbungsgespräche haben Anfang März stattgefunden. Stadtrat Schworck rechnet mit der Dienstaufnahme der neuen Sachbearbeiter im Mai. Im August wollen Finanz- und Innenverwaltung überprüfen, ob die 50 Mitarbeiter zur Bewältigung der Arbeit ausreichen. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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